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       Wassermolch                 Spanischer Rippenmolch       

 

 

 

Mit Salamandern und Molchen, den Schwanzlurchen, hat fast jeder schon einmal Bekanntschaft gemacht, besonders in den Jahren der Kindheit. Allerdings trifft dies mehr für die ältere Generation zu, die zu einer Zeit aufwuchs, wo diese Tiere bei uns noch häufig waren. Es gab einfach mehr Tümpel, Weiher und kleine Wasseransammlungen, sogenannte Kleinbiotope, die unseren Molchen und Salamandern das Leben erträglich machten und die ihnen eine Fortpflanzung ermöglichten. Wie unsere Frösche und Unken sind auch unsere Salamander und Molche einer starken Gefährdung durch die Aktivitäten der Menschen ausgesetzt.

 

Molche und Salamander zeichnen sich zunächst durch einen Schwanz aus, der länger als Kopf und Rumpf zusammen sein kann. Dieses Merkmal brachte ihnen den Namen "Schwanzlurche" ein. Abgesehen von den Armmolchen, besitzen sie vier Gliedmaßen, meist vier Finger und fünf Zehen. Viele der Merkmale beruhen auf Rückbildungen. Manche Lurche behalten ihre Kiemen und wandeln sich niemals um; zu diesen zählen die "Olme". Dieses Beibehalten von Jugendmerkmalen, auch im geschlechtsreifen Alter, nennt man Neotenie. Die Molchlurche bieten durch ihre unterschiedliche Paarungsbiologie, Fortpflanzung und Entwicklung auch im Zimmeraquarium bzw. - terrarium bei optimaler Haltung und Pflege die Möglichkeit zu interessanten Beobachtungen.

Molche und Salamander besitzen ein gutes Sehvermögen und die zeitweilig wasserlebenden Arten einen besonders guten Geruchs- und Geschmackssinn. Dies läßt sich auch beim Füttern im Terrarium leicht beobachten; blitzschnell haben sie die Duftstoffe des Futters aufgenommen und dieses auch schon gefunden und verschlungen. Im Gegensatz zu den Froschlurchen zeigen die Schwanzlurche ein besonderes Balzverhalten. Während der Fortpflanzungsperiode gibt das Männchen noch besondere Sexualduftstoffe ab, welche die Paarungsbereitschaft des Weibchens erhöhen sollen. In einer normal temperierten Wohnung ist es den meisten Schwanzlurchen viel zu warm. Bis auf wenige Ausnahmen überstehen sie es nicht, wenn die Temperatur für längere Zeit 22°C übersteigt. Sie sind wechselwarme Tiere und können deshalb ihre Körpertemperatur nicht konstant halten, so daß sie der Temperatur ihrer Umgebung ausgeliefert sind. Ihr Temperaturbedürfnis ist den Jahreszeiten angepaßt und dementsprechend unterschiedlich. Im Frühjahr sind 10-14°C richtig, während die optimale Temperatur im Frühsommer bei 14-17°C und von Sommer bis Herbst bei 17-19°C liegt. Ab Oktober halten wir die Temperaturen, der Außenwelt angepaßt, stufenweise niedriger, bis zu einer mehrwöchigen Ruhepause bei 4-9°C. Dies gilt für die Molche. Bei den landlebenden Salamandern benötigen wir keine so abgestuften Temperaturen, hier bieten wir vorzugsweise gleichbleibende Temperaturen

von 10-18°C. Aber auch diese Tiere sind während der Zeit der Winterruhe noch um einige Grade kühler zu halten, zum Beispiel wie die Froschlurche um 4°C - immer etwas über der Frostgrenze. Diese Angaben gelten aber nur für Tiere aus unseren Breiten. Salamander und Molche aus subtropischen sowie tropischen Regionen vertragen keine Unterkühlung.

 

Marmormolch (Triturus marmoratus)

 

Der Marmormolch gehört zur Familie Salamandridae. Er lebt in stehenden Gewässern wie Teichen, Tümpeln und Gräben im Flach- und Hügelland in Mittel- und Südfrankreich sowie auf der lberischen Halbinsel. Er wird etwa 15 cm groß und erreicht ungefähr die Größe unseres Kammmolches. Das brünftige Männchen erkennt man an seinem hohen, ungezackten, ganzrandigen Rückenkamm, der vom Schwanzkamm durch einen Einschnitt getrennt ist. Das Weibchen besitzt Hautsäume auf seinem Schwanz, aber keinen Kamm. Der deutsche Name Marmormolch wird von der Marmorzeichnung am Rücken abgeleitet.

Als Behälter benutzen wir während der Fortpflanzungszeit ein Aquarium, in der übrigen Zeit lebt der Molch lieber an Land und ist dann in einem Aqua-Terrarium mit Landteil gut aufgehoben. Wenn er in der warmen Jahreszeit kühl genug gehalten wird -zwischen 16-21 °C- kann er auch ganzjährig im Aqua-Terrarium untergebracht werden und braucht nicht unbedingt eine Überwinterung. Wir verfüttern Regenwürmer, Wasserflöhe, Tubifex und auch andere Wasserinsekten.

 

 

Kammolch (Triturus cristatus)

 

Auch er gehört zur Familie Salamandridae. Mit seiner erreichbaren Körpergröße von 16 cm ist er unser größter einheimischer Molch. Er bewohnt das Flachland ebenso wie die Hügellandschaft. Vom Februar an, manchmal sogar bis in den Spätherbst hinein, findet man ihn als gewandten Schwimmer in stehenden Gewässern. Meistens zieht er tiefere Wasseransammlungen kleinen Tümpeln, die sich leicht erwärmen, vor. Beim Männchen zieht sich in der Brunstzeit über Rücken und Schwanz ein hoher spitzzackiger Kamm und ein breites perlmuttfarbenes Längsband entlang der Schwanzseite. Das Weibchen hat nur niedrige Schwanzsäume, ihm fehlen Rückenkamm und die perlmuttfarbene Schwanzbinde. Die Fortpflanzungszeit liegt in den Monaten April und Mai. Nach der Brunstzeit bilden sich Hautkämme und -säume der erwachsenen Tiere wieder zurück.

Bei im Aqua-Terrarium gehaltenen Tieren muß nach der Fortpflanzungszeit der Wasserstand auch nicht mehr so hoch sein, weil sie sich dann doch gerne im Landteil aufhalten. Die Wassertemperaturen können zwischen 12 und 20°C liegen, dürfen jedoch keinesfalls längere Zeit über 22°C ansteigen. Die Lufttemperaturen sollen 18-22°C betragen. Der Kammolch ist inzwischen sehr selten geworden. Er sollte nur im Freilandterrarium gepflegt werden.

 

 

Der Feuerbauchmolch (Cynops pyrrhogaster)

 

Er gehört ebenfalls zur Familie Salamandridae. Die Männchen der Gattung Cynops bilden alle keinen Rückenkamm aus. Während der Paarungszeit

erkennt man den Feuertbauchmulch an seinem schwarzen Schwanzstreifen,

beim Weibchen ist dieser rot gefärbt. Außerdem trägt das Männchen während der Brunst am Schwanzende einen Faden, der dem Weibchen fehlt.

Das Fleckenmuster auf der Unterseite ist bei den verschiedenen Unterarten unterschiedlich gezeichnet und gefärbt. Die Heimat dieses

Molches ist Japan und der östliche Teil von China. Hier lebt er in stehenden Gewässern im Flachland, aber auch im Gebirge bis in eine Höhe von ca. 1500 Metern. Wir richten für ihn ein Aqua-Terrarium oder ein Aquarium mit viel Wasserpflanzen ein. Damit er auch bei einer Haltung im Aquarium die Möglichkeit hat, einen Ruheplatz an Land zu finden, sollten Korkrinde und große schwimmende Wasserpflanzen nicht fehlen. Die Wassertemperaturen können im Sommer um 20-22°C liegen, während der winterlichen Ruhezeit - die er im Wasser verbringt - sollten sie nicht über 10°C steigen. Als Futter nimmt er Insekten wie Mückenlarven, Wasserflöhe, Regenwürmer, Tubifex. Der Feuerbauchmolch gehört zu den sehr gern gehaltenen Molchen und wird häufig gehandelt. Bei sorgfältiger Pflege kann man sie lange halten.

 

Berg- oder Alpenmolch

(Triturus alpestris alpestris)

 

Es handelt sich um eine mittelgroße Unterart von 8cm (Männchen) bis

11 cm (Weibchen), gedrungen von Gestalt und mit breitem Kopf. Die Haut ist glatt oder nur feinwarzig. Die Heimat dieser Unterart - es gibt sechs verschiedene Bergmolch-Unterarten - ist Mittel-und Osteuropa, in Spanien kommt er nur im Norden vor. In Deutschland war er einmal weit verbreitet, während er in den nördlicheren Ländern weniger vorkommt. Er ist wunderschön gezeichnet und gefärbt. Die Oberseite des Männchens ist meist schiefergrau oder blau mit verschiedenen Schwarztönen marmoriert. An den Kopfseiten und den unteren Flanken heben sich schwarze Flecken vom hellen Untergrund kontrastreich ab. Ein himmelblauer Längsstrich bildet die Grenze zur meist orangeroten und ungefleckten Bauchseite. Das Männchen trägt zur Fortpflanzungszeit einen 2 mm hohen ganzrandigen Rükkenkamm, der ohne Unterbrechung in den Schwanzsaum übergeht; nur über der Schwanzwurzel ist eine kleine Vertiefung. Der Bergmolch ist sowohl im Flachland als auch im Gebirge bis in eine Höhe von 3000 Metern zu finden. Er lebt in fließenden und in stehenden Gewässern. Während der Fortpflanzungszeit halten wir die Luft-und Wassertemperatur im Aquarium zwischen 12-2O°C.