Frameset (hier nur klicken, wenn diese Einzelseite über eine Suchmaschine gefunden wurde).

Hilfsmittel für die Zucht

 

Einen einfachen Brutapparat kann man selbst herstellen, indem man einen großen Blumentopf dreiviertelvoll mit einem feuchten, sterilisierten

Gemisch aus Torf, Sand und Moos füllt. Das Sterilisieren ist wichtig und kann im Backofen durchgeführt werden. Diesen Blumentopf stellt

man auf einen Stein in ein Aquarium. Das wenige Zentimeter hoch eingefüllte Wasser erwärmt man mit einem Regelheizer, so daß sich im Blumentopf eine Temperatur zwischen 25°C und 30°C einpendelt. Die Eier legt man in den Blumentopf und überdeckt sie leicht. Nun kommt auf den Blumentopf eine Glasplatte. Ein Spalt muß jedoch freibleiben. In das Wasser legt man einen Ausströmerstein, der an eine Aquarienluftpumpe angeschlossen wird. Das Aquarium wird ebenfalls mit einer Glasscheibe abgedeckt. So herrscht bei den Eiern eine hohe Luftfeuchtigkeit, und trotzdem sind sie nicht von der Frischluft abgeschlossen. Wird das Substrat im Blumentopf naß, öffnet man die Glasscheiben, damit die Luftfeuchtigkeit wieder absinkt. Die Eier dürfen nur in feuchtem, nicht in nassem Substrat liegen. Die Einregulierung der richtigen Luftfeuchtigkeit braucht Zeit und Fingerspitzengefühl. Daher ist es ratsam, den Brutapparat erst einmal leer zu betreiben, um die nötigen Erfahrungen zu sammeln.

Geckos weichen bei der Wahl des Eiablageplatzes vom üblichen Schema ab. Meist werden zwei Eier an geschützten Stellen angeklebt. Damit sie nicht austrocknen, ist der Legeplatz immer schattig, und es herrscht relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Da Geckos ihre frischgeschlüpften Jungen als Futter betrachten, muß man Vorkehrungen treffen, um Verluste zu vermeiden. Drei Möglichkeiten stehen zur Wahl, wobei die letzte die praktischste ist:

1. Nach der Eiablage entfernt man die Elterntiere und setzt sie in ein anderes Terrarium.

2. Man entfernt die Eier und bringt sie zur Reife in ein anderes Terrarium oder in einen speziellen Brutapparat. Bei der Entfernung der Eier können Schwierigkeiten auftauchen, wenn sie an eine Wand geklebt wurden. Versucht man sie mit Gewalt zu lösen, werden sie dabei beschädigt, und die Hoffnung auf Nachwuchs ist für diesen Fall mitsamt den Eiern dahin. Stellt man aber halbrunde Korkrindenstücke in das Terrarium, kleben die Geckos ihre Eier gern daran. Sie lassen sich dann mitsamt dem Rindenstück herausnehmen.

3. Man läßt die Eier bei den Elterntieren im Terrarium, formt aber aus Gaze eine Halbkugel, die man mit Klebeband über den Eiern anbringt. So kann man das Gedeihen der Eier gut beobachten. Wenn die Jungen schlüpfen, befinden sie sich in einem kleinen Käfig, aus dem sie bald befreit werden müssen. Gegen Ende der Reifezeit müssen die Eier daher täglich kontrolliert werden.

Eine Brutpflege kann man bei Echsen und Schildkröten nicht feststellen. Bei Perleidechsen wurde eine Bewachung des Geleges beobachtet. Das Männchen versuchte aber trotzdem an die Eier zu gelangen und verspeiste jedes einzelne, dessen es habhaft werden konnte. Anders sieht es bei den Pythons aus. Wenn die Eier gelegt werden, sind sie feucht und etwas klebrig. Das Muttertier ringelt sich um die Eier herum und formt einen Haufen. Nach ein paar Stunden sind die Eier erstarrt und kleben fest aneinander. Das Muttertier legt sich so um und auf die Eier, daß von ihnen nichts mehr zu sehen ist. In regelmäßigen Abständen gehen nun Zuckungen durch ihren Körper, von denen vermutet wird, daß sie zur Wärmeerzeugung dienen. Während der ganzen Brutdauer wird das Gelege nicht verlassen. Legt ein Python im Terrarium Eier ab, sollte man versuchen, einen Teil wegzunehmen und im Brutapparat zur Reife zu bringen. Niemals darf man dabei die Schlange stören und den Eihaufen gewaltsam teilen. Einzelne Eier kann man womöglich noch während des Legens vorsichtig wegnehmen. Wenn die Schlange brütet, muß der Untergrund leicht feucht sein, damit die Eier nicht austrocknen. Ein Sand-Torfgemisch ist auch hier ideal. Keinesfalls darf die Schlange auf faulenden oder gärenden Stoffen wie Laub liegen. Um Störungen von ihr fernzuhalten, entfernt man eventuelle andere Mitinsassen aus dem Terrarium.

Das meiste Glück und die wenigsten Schwierigkeiten hat man mit der Nachzucht von lebendgebärenden Arten, denn hier entfällt das mitunter diffizile Ausbrüten der Eier. Stellt man eine Trächtigkeit bei einem Tier fest, ist es manchmal ratsam, die anderen Terrarieninsassen zu entfernen. Nicht so sehr, um dem Muttertier Ruhe zu gewähren, sondern um Verluste durch Auffressen zu vermeiden. Generelles kann man jedoch dazu nicht sagen, da widersprüchlichste Erfahrungen und Beobachtungen gemacht werden.