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Reptilien

 

Daß Reptilien höher entwickelte Tiere als Amphibien sind, kann man unter anderem auch an der Fortpflanzung feststellen. Während Amphibien ihre Eier (von Ausnahmen abgesehen) außerhalb des Leibes befruchten und ins Wasser legen, wo sie ein Kaulquappenstadium durchmachen, legen Reptilien ihre innerlich befruchteten Eier nie ins Wasser. Die Jungtiere sind nach dem Schlüpfen ein verkleinertes Ebenbild ihrer Eltern. Außerdem bekommen viele Reptilien lebende Junge, nur Schildkröten, Krokodile und die Brückenechse legen immer Eier. Die Eiform und die Eifestigkeit, sowie die Anzahl pro Gelege schwanken von Art zu Art beträchtlich. Ein Kenner kann daraus einige Rückschlüsse ziehen, denn eine Identifizierung durch Färbung und Musterung - wie etwa beim Vogelei - ist hier nicht möglich, da alle Reptilieneier einheitlich weiß sind.

Hartschalige Eier werden von Schildkröten und Krokodilen gelegt. Meist zeigen sie die typische Eiform. Manche Schlangenhalsschildkröten (zum Beispiel Cheius fimbriatus und Chelodina novaguinea) legen kugelrunde Eier, bei deren Anblick man sich über die Perfektion der Form nur wundern kann. Schlangen und Echsen würden mit hartschaligen Eiern nicht nur ihre Nachkommenschaft, sondern auch sich selbst gefährden; da sie bei einem Zerbrechen innere Verletzungen davontragen könnten. Schlangen und Echsen legen weiche, flexible Eier ab, die erst an der Luft fest werden. Niemals erreichen sie jedoch die Härte von Schildkröten- und Krokodileiern. Die festesten Echseneier sind die der Geckos.

In der Regel werden die Eier im Boden vergraben. Dabei werden solche Stellen gewählt, die nicht so leicht austrocknen, aber auch nicht zu naß sind. Die Reptillenmutter findet solche Plätze instinktiv. Oft sind Importtiere trächtig und kommen noch im Quarantäneterrarium zur Eiablage. Ohne Bodengrund können die Eier nicht vergraben werden und trocknen innerhalb weniger Stunden aus. Kennzeichen baldiger Eiablage sind die Leibesfülle und das Verweigern der Nahrung. In diesem Fall stellt man eine Legeschale in das Terrarium. Das kann beispielsweise eine ausgediente Mäusezuchtwanne sein, in die man etwa zehn Zentimeter hoch ein lockeres, leicht feuchtes Torf-Sandgemisch (wie für die Heuschrecken- und Grillenzucht) füllt. Nach dem Ablegen entfernt man vorsichtig die abdeckende Erdschicht und bettet die Eier in möglichst gleicher Lage in den inzwischen vorbereiteten Brutapparat um. Angebrütete Reptilieneier sind sehr empfindlich und dürfen nicht erschüttert oder gar umgedreht werden.

Das Kontrollieren der Eier im Brutapparat hat nur gelegentlich und behutsam zu erfolgen. Brutapparate kann man in verschiedenen Ausführungen verwenden, wobei jeder erfolgreiche Terrarianer auf "seinem System" besteht. Griechische Landschildkröten sind schon in einer kleinen Pappschachtel geschlüpft, die nur ab und zu angefeuchtet wurde.