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Die
angriffslustige Ratte Man muß es Ihnen lassen: Ratten
haben Köpfchen! Was andere mit roher Gewalt zu erreichen suchen, gelingt
ihnen mit listiger Schläue. Ihre Angriffslust ist kaum zu bändigen, wenn es
gilt, einen Nebenbuhler aus dem Rennen zu werfen. Vorgesetzte schätzen sie
als zuverlässige und strebsame Mitarbeiter, Partner als charmante und
elegante Gespielin. Untergebene werden sie nicht
immer verstehen, denn ihr Wahlspruch heißt: alles oder nichts! Und von daher
kommen die Enttäuschungen; manche Ratte kann eben Gewonnenes leichtsinnig
wieder aufs Spiel setzen, ohne Rücksicht auf Verluste, um dann zu erkennen:
wie gewonnen so zerronnen. Aber sie wird sich immer von neuem fangen - ihr
Ziel ist der Profit, des Lebens beste Seite. Klar, daß ihre Berufswege zu
Erfolgen führen müssen, als königlicher Kaufmann oder als rücksichtsloser
Wucherer. Als Politiker führen sie das große Wort. Ihre Versprechungen sind
ernst gemeint, aber sie werden auch mit lächelnder Miene das Gegenteil von
dem sagen können, was sie eben noch als erstrebenswert gelobt haben. Ratten
haben oft künstlerische Hobbys, die sie sehr schnell in klingende Münze
verwandeln können, wenn sie erst erkannt haben, was alles daraus zu machen
ist. Denn Geld ist den Ratten wichtig. Aber man sollte Unterschiede
bei den Ratten machen - die im Sommer Geborenen sind anders als die im Winter
zur Welt Gekommenen. Und das ist durchaus logisch. Die sommerlichen Ratten
finden Nahrung im Überfluß. Sie können aus dem vollen schöpfen. Das macht sie
liebenswerter, trotz aller Aggressivität bleiben sie verbindlich, becircen
durch ihren Charme die Umwelt. Sommer - Ratten sind noch ehrgeiziger als ihre
winterlichen Genossen, sie können mit lächelndem Gesicht die größten
Unverschämtheiten sagen und mit Vehemenz die Ellenbogen benutzen, um einen
Konkurrenten aus dem Wege zu schubsen. Die Angriffslust der Winter
- Ratten gründet in der ständigen Angst ums tägliche Brot. Weibliche
Angehörige dieses Tierzeichens legen Vorräte an, die über Jahre reichen, und
es macht ihnen nichts aus, wenn vieles Schimmel ansetzt und verdirbt - man
wirft es weg und füllt von neuem auf. Man sagt, Winter - Ratten neigten zur
Völlerei, und von daher sei ihre Gesundheit gefährdet. Doch mit der
Gesundheit macht´s die Ratte wie mit dem Gelde: Wenn sie im tiefsten Sumpf zu
versinken droht, zieht sie sich am eigenen Schopfe wieder heraus, eine
Eigentümlichkeit, die auch auf im Sommerhalbjahr geborene Ratten zutrifft,
nur daß diese nicht ganz so widerstandsfähig sind wie ihre winterlichen
Schwestern. Viele Ratten werden vom
Leben verwöhnt. Dann lieben sie den Luxus, leider oft auch Völlerei und
ausschweifendes Leben. Das bedeutet nicht nur Gefahr für die Gesundheit,
sondern trübt auch den Blick. Gar manche Ratte umgab sich im Wohlstand mit
falschen Freunden, die nur darauf warten, ihr eins aufs Haupt zu schlagen.
Wird die Ratte so enttäuscht, zieht sie sich in ihr Loch zurück, mißtrauisch
gegen jeden und unzufrieden mit sich selbst. Manche Ratten - Pleiten sind auf
mangelnde Menschenkenntnis zurückzuführen: Man schenkte Vertrauen und wurde
betrogen. Auch in der Liebe geht die
Ratte aufs Ganze. Und eigentlich erreicht sie ihr Ziel immer, auch wenn der
angepeilte Partner zunächst gar nicht so sehr interessiert schien. Das macht
der Charme der Ratten - Männer, die Eleganz der hübschen Ratten - Mädchen. Die Ratten - Frau heiratet
im Gegensatz zum Ratten - Mann meist schon sehr früh. Sie ist
leidenschaftlich und will den Geliebten am liebsten nur für sich. Argwöhnisch
beißt sie vermeintliche Nebenbuhlerinnen aus dem Felde. Spielt der Mann das
Liebesspiel zu zweit mit, hat er den Himmel auf Erden, aber wehe, wenn er
fremd geht! Dann lernt er den Vulkan kennen, der ihn mit lodernder Lava
überschütten wird. Besser er kriecht sofort zu Kreuz oder sucht das Weite.
Der Ratten - Mann bindet sich nicht gar so schnell. Er will erst an dieser
oder jenen Blume riechen, bevor er die schönste von allen in die Vase stellt.
Er schindet bei den heiratswilligen Mädchen Eindruck durch seine
Großzügigkeit, durch seinen äußeren Schein, durch seinen Sex - Appell. Seiner
Liebsten kann er alles geben, Gold und Silber, vielleicht auch einen Nerz,
aber vor allem verschenkt er sein Herz. In der Ehe sind Ratten
häuslich; man könnte sie für Spießbürger halten, für Heimchen am Herd, wenn nicht
ihr unbändiger Wille nach Geld und allem Glück der Welt da wäre, der sie
unruhig macht. Denn bei aller Liebe zum Partner und zum eigenen Ich bleibt
das Streben nach Profit der Ratten Lebensziel. ©2001, design and realization by m.schweiger |
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