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Das
ungeduldige Pferd Geduld ist nicht der Pferde
Stärke. Sie wollen ungestüm nach vorn galoppieren und - nicht nach rechts und
nach links schauend - die Hindernisse stürmend nehmen. Leichter Trab ist nur
etwas für müde alte Ackergäule. Im Jahr des Pferdes geborene
Menschen haben das Herz auf dem rechten Fleck. Sie sind humorvoll, den
schönen Künsten aufgeschlossen und vielseitig begabt. Sie reden gern, man
hört ihnen aber auch gern zu, selbst wenn nicht alles der Weisheit letzter
Schluß ist, was sie da von sich geben. Der Pferde beredtes Wesen
macht sie fürs Parlament reif. Doch auch mancher Straßenverkäufer, der
Billigware in schmückenden Worten anpreist, wurde im Zeichen des Pferdes
geboren. Manche Pferde sind lärmend
laut. Sie wollen auf sich aufmerksam machen, damit man sic als die besten der
Herde heraussucht und ihnen den Stall gibt, der ihnen zukommt: hochherrschaftlich
und mit viel Futter. Pfere lieben die Freiheit
über alles, und es ist möglich, daß dieses Streben von ihren Zeitgenossen als
Egoismus ausgelegt wird. Tatsächlich finden sie sich am besten in Berufen
zurecht, in denen sie auf sich gestellt sind, als Arzt oder freischaffender
Künstler, Forscher oder Mondfahrer, Entwicklungshelfer oder Facharbeiter,
Finanzfachmann oder - wir sagten es schon - als Politiker. Pferde - Frauen haben
dieselben Ambitionen. Sie wissen sich mit weiblicher Schläue in Szene zu
setzen und helfen mit Puder und Schminke nach, wo die Natur zu blaß
wirkt. Der Pferde Rennbahnen sind
Partys, Empfänge und Gala - Diners. In Gesellschaft fühlen sich Pferde wohl,
hier können sie sich in den Vordergrund spielen. Es treibt sie immer wieder
hinaus aus den eigenen vier Wänden in die freie Wildbahn, wo sie jagen und
rennen können nach den lockenden Zielen. Ist mal ein Hindernis zu hoch,
verweigern sie es und machen kurz vor dem Ziel halt - es gibt ja auch noch
andere Ziele, warum muß es gerade dieses eine sein? Kein anderer Mensch ist so
selbstbewußt wie der im Zeichen Pferd geborene, keiner so abenteuer - und
reiselustig. Er liebt das Neue, das Unbekannte, und wenn er auch Gefahr
wittert, stürzt er sich trotzdem hinein ins große Wagnis. Irgendwie wird man
schon durchkommen, man ist ja schneller als alle anderen! Ein Pferd will stets
gestriegelt sein. Mit anderen Worten: Man geht mit der Mode, kreiert sie
sogar. Selbst in verwaschenen Jeans sieht eine Pferde - Dame noch schick aus,
das macht ihr Figürchen, die Haltung, das Talent, aus allem etwas zu machen. Auch in der Liebe gehen
Pferde aufs Ganze. Haben sie einmal Feuer gefangen, wird es bald zur
flammenden Lohe. Dann vergessen sie alles um sich herum, manchmal sogar die
eigene Karriere. Liebe ist für viele Pferde die Leidenschaft, die Leiden
schafft. In der Ehe sind Pferde stets
der dominierende Teil. Wehe, der Partner erweist ihnen nicht die genügende
Reverenz! Man muß für sie da sein, wenn sie müde vom Gala - Empfang nach
Hause kommen, man muß für sie zittern, wenn sie sich tollkühn ins große
Wagnis stürzen. Manchmal ist das Pferd jedoch nicht für den Partner da. Das
liegt an seiner Nachtseele, in der auch Unzuverlässigkeit verzeichnet ist und
Taktlosigkeit. Pferde lachen gern und machen ihre Späße, die aber immer nur
andere zum Ziel haben; man selbst ist ein Kräutchen Rührmichnichtan. Leicht
schnappen sie ein. Dann sind sie übelgelaunt und lassen es die Umwelt
deutlich spüren. Zum Geld haben Pferde eine
gesunde Einstellung; sie lassen den Rubel rollen. Meist bleibt eine tüchtige
Portion davon hängen, die sie geschickt anzulegen wissen. So kommen sie mit
den Jahren zu Wohlstand und Ansehen, und das trägt ihrem Geltungsbedürfnis
Rechnung. Pferde sind großzügig, sie
können viel verschenken an den, den sie mögen. Wer ihnen zuwider ist, kann
von ihnen kaum etwas erwarten - außer vielleicht kalten Hohn und beleidigende
Worte. Man sollte sich hüten, sich
mit Pferden anzulegen. Ihr Wortschatz ist zu reich, als daß sie nicht
letztendlich triumphieren würden. Nur wenn sie in Wut geraten, zeigen sie
Blößen, dann können sie in ihrer Argumentation zu weit gehen und vor den Kadi
zitiert werden, wegen Beleidigung oder Nötigung. Läßt man den Pferden Auslauf
und Freiheit, werden sie das dankbar quittieren mit guter Freundschaft und
hilfsbereiter Anhänglichkeit. Man kann das sogar bis zu einem gewissen Grad
ausnutzen. Pferde sollten lernen, Geduld zu üben und nicht gar so ungestüm
die Mitmenschen mit den eigenen Problemen zu konfrontieren. Sie sollten sich nie
blindlings in ein Abenteuer stürzen und die Welt erobern wollen. Und sie
sollten auch mal andere zu Wort kommen lassen. Besonders erfolgreich sind
alle, die im Jahr des Feuerpferdes geboren wurden ( 1906, 1966 ). Bei ihnen
treten aber oft auch die beschriebenen negativen Seiten besonders kraß
zutage. ©2001, design and realization by m.schweiger |
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