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Freilandterrarium

 

 

Jeder ernsthafte Terrarianer ist bestrebt, seinen Tieren die bestmögliche Pflege und Unterbringung zu gewähren. Die richtigen biologischen Verhältnisse kann man für Amphibien im Zimmerterrarium erreichen, für manche Reptilien ist dies jedoch nicht möglich. In erster Linie scheitert es an den meist beschränkten Platzverhältnissen. Ebenso wichtig ist für das Wohlergehen der Tiere der natürliche Einfluß von Wärme, Kälte, Sonne und Luft. Vor allem die direkte Sonnenbestrahlung hilft mit, Krankheiten vorzubeugen oder diese zu überwinden. All das kann nur ein Freilandterrarium bieten. Reptilien und Amphibien aus den gemäßigten Zonen können das ganze Jahr im Freilandterrarium verbringen. Sie leben dort unter natürlichen klimatischen Verhältnissen. Tropenbewohner kann man selbstverständlich nur während der ganz warmen Jahreszeit darin unterbringen. Hier entfalten sie ihre volle Aktivität, die sie im Zimmerterrarium aus vielen Gründen einschränken. Vermehrte und neue Umwelteinflüsse bewirken das Wiedererwachen von Verhaltensweisen, die durch die Haltung in einer reizarmen Umgebung eingeschlafen sind. Ganz ausgeprägt kann man das bei Wasserschildkröten beobachten. Zahme Exemplare werden nach wenigen Tagen Freilandaufenthalt scheu und tauchen bei der geringsten Störung im Wasser unter. Diese Angst vor Feinden, die ja in der Natur zum Oberleben wichtig ist, wird nach der Rückführung ins Zimmerterrarium im Herbst nur langsam wieder abgelegt. Dann merkt man auch, wie die Tiere über den Sommer gewachsen und kräftiger geworden sind. Ein Freilandterrarium ist für europäische Reptilien und Amphibien der beste Aufenthaltsort, für tropische Reptilien (vor allem Schildkröten und Echsen) die ideale Ergänzung zum Zimmerterrarium. Wer die Möglichkeit hat, ein Freilandterrarium anzulegen, sollte sie unbedingt nutzen.

Ein einfaches Freilandterrarium für Schildkröten ist eine Art "Laufstall". Vier 30-40cm breite Bretter werden zusammengenagelt und in den Ecken mit dreieckigen Brettern versteift. Die Grundfläche sollte nicht zu klein gewählt werden, um den Schildkröten viel Auslauf zu ermöglichen. Durch das regelmäßige Versetzen des Terrariums wird den Tieren immer frisches Gras angeboten, überdies entfällt eine Reinigung. Zwei Dinge sind noch zu beachten.

Erstens: Der Holzrahmen muß auf dem Boden fest aufliegen, zur Sicherheit kann man die vier Ecken mit Steinplatten beschweren.

Zweitens: Schildkröten schlafen gern in einer Höhle. Das gibt ihnen Schutz vor Feinden, außerdem herrschen in einer Höhle ausgeglichene Temperaturen. Eine künstliche Höhle kann man aus Ziegelsteinen und einer Betonplatte als Dach bauen. Die einzelnen Teile klebt man mit Steinkleber zusammen. Ein Boden ist nicht nötig. Die Steine speichern tagsüber Wärme und geben sie nachts langsam wieder ab. Eine Schutzhütte aus Holz ist nicht gut, da sie einerseits keine Wärme speichert und andererseits bei intensiver Sonneneinstrahlung keinen ausreichenden Schutz vor hohen Temperaturen bietet. Läßt man den Schildkröten die Wahl, welchen Ruheplatz sie aufsuchen wollen, werden sie immer zielstrebig den Steinunterschlupf wählen. Damit man diesen schweren Unterschlupf nicht zu oft versetzen muß, versetzt man den "Laufstall", und zwar sternförmig, bis der ganze zur Verfügung stehende Bereich abgeweidet ist.

Kletternde Tiere, die nur an warmen Tagen im Freien gehalten werden können, brauchen einen völlig anderen Terrarientyp. Für sie ist eine Art Vogelvoliere mit Kletterästen das Richtige. Je nach Größe und Stärke der Tiere wählt man die Maschenweite. Wer sich eine solche Anlage nicht selber bauen will, kann auch auf fertige Anlagen, die es im Zoofachhandel in den verschiedensten Ausführungen zu beziehen gibt, zurückgreifen.