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Chamäleon

 

 

Das Bergchamäleon (Chamaeleo montium) liebt die Feuchtigkeit. Stimmt die Tag- und Nachttemperatur und ist das Feuchtigkeitsbedürfnis zufriedengestellt, dann kann man viel Freude an den Tieren haben.

 

 

Chamäleons -

Familie Chamaeleonidae

 

Unter den Echsen sind die Chamäleons wohl die eigenartigsten Tiere. Sie bilden optisch und anatomisch eine abweichende Gruppe und sind untereinander wieder so einheitlich, daß man sie ohne Schwierigkeiten einander zuordnen kann. Kopf und Körper sind seitlich stark zusammengedrückt. Die langen, dünnen Beine sind am Ende mit greifzangenartigen Zehen (Greifklammern) versehen. Zwei oder drei miteinander verwachsene Zehen (Finger) stehen den anderen gegenüber (Greifhand), wodurch die Tiere ausgezeichnet klettern können. An den Händen zeigen zwei Finger nach außen und drei nach innen. An den Füßen ist es gerade umgekehrt, drei Zehen zeigen nach außen und zwei nach innen. Damit sind die Chamäleons vorzüglich an das Leben im Gebüsch und auf Bäumen angepaßt. Ein langer Schwanz dient zusätzlich als fünftes Greiforgan und wird auch häufig eingesetzt. Die Stummelschwanz-Chamäleons (Brookesia) können ihn allerdings nicht zum Greifen benutzen. Die Augenlider sind bis auf ein winziges Loch zusammengewachsen. Kugelartig treten die Augäpfel hervor. Die Augen können unabhängig voneinander bewegt werden; so können sie mit einem Auge ein Futtertier, mit dem anderen die Umgebung beobachten. Daraus läßt sich schon erkennen, daß es sich um tagaktive Tiere handelt. Der Kopf sitzt auf einem kurzen Hals und ist mit helmartigen  Auswüchsen und verschiedentlich mit Hörnern - in der Regel 1 bis 3 versehen. Die Rückenlinie ist mit Hautkämmen, Hautlappen oder zahn- bis dornenartigen Anhängen ausgerüstet. Diese hochspezialisierten Echsen (Baumechsen) sind der Wunschtraum vieler Terrarianer, wobei man aber bemerken muß, daß diese sonderbaren Tiere schwierig zu halten sind, und es gelingt oft nur dem erfahrenen Spezialisten, Chamäleons längere Zeit am Leben zu erhalten. Wichtigster Punkt in der Pflege ist das Futter sowie das Temperaturbedürfnis. Nur wer ganz genau über seine Tiere Bescheid weiß, aus weichen Gebieten sie stammen und wie dort die Temperaturverhältnisse gelagert sind, kann sie am Leben erhalten. Das Chamäleon ist in der Regel ein bedächtig lauerndes Reptil (es gibt aber auch einige flinke Arten), das auf seine Beute wartet und diese, wenn sie nahe genug herangekommen ist, anvisiert und mit der dafür besonders ausgerüsteten Zunge einholt. Diese Zunge ist ein echtes Fangwerkzeug und kann auf mehr als die halbe Körperlänge wie eine Harpune blitzschnell herausgeschleudert werden. Die äußeren Ränder des vorderen Zungenteils sind mit einer Art Wulst versehen, wobei sich eine Mulde bildet, in welcher sich Sekretdrüsen öffnen und eine klebrige Substanz absondern. Damit können die Chamäleons sogar größere Beutetiere festhalten und sicher ins Maul befördern. Während des heftigen, raschen Ausstoßens der Zunge bleibt der übrige Körper völlig ruhig. Diese merkwürdig gestaltete Zunge wird nur beim Beutefang sichtbar; in der Zwischenzeit liegt sie zurückgezogen im Mundhöhlenboden. Durch ihre besondere Fähigkeit, augenblicklich ihr Farbkleid zu verändern, sind sie wohl am meisten berühmt geworden. Dieses Farbwechselvermögen ist schon sprichwörtlich, es geschieht meistens aus Erregung oder durch Licht und Wärmeeinflüsse und gibt die momentane Stimmung des Tieres wieder. Es kann aber auch gut zur Tarnung verwendet werden.

Zur Familie Chamaeleonidae gehören zwei Gattungen:

1. Die Eigentlichen Chamäleons (Gattung Chamaeleo) mit ca. 70 Arten und

2. die Stummelschwanz-Chamäleons (Gattung Brookesia) mit ca. 16 Arten. Diese Gattung hat einen kaum ausgeprägten Farbwechsel und ist selten im Handel.