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Geckos

 

Während ihrer langen Stammesgeschichte haben sich die Geckos durch immer neue Anpassungsformen viele Lebensräume erobert. Man findet sie in tropischen Regenwäldern ebenso wie in Wüsten, Savannen- und Felsgebieten. Es ist eine überaus formenreiche Gruppe. Ihre Haut ist fein und zart, die Schuppen der meisten sind klein und weich. Nach der Häutung fressen sie ihre abgestoßene Haut ganz oder teilweise auf. Die meisten Geckos sind dämmerungs- und nachtaktiv. Bei diesen Tieren sind dann auch die Augen entsprechend ausgebildet und für diese Lebensweise eingerichtet. Sie sind groß, stark nach außen gewölbt, mit einer senkrecht gestellten Pupille. Um auch bei ganz schwachem Licht noch sehen zu können, weitet sich der Pupillenschlitz. Das Auge wird von einem klaren, durchsichtigen unteren Augenlid bedeckt, das fest mit dem oberen Augenlid verwachsen ist. Zwei getrennte bewegliche Lider haben nur einige Formen. Geckos können zwar ausgezeichnet sehen, reagieren aber nur auf Bewegungen. Verhält sich das Beutetier also ruhig, ist es vor dem Gecko so gut wie sicher. Erst bei einer erneuten Bewegung wird er wieder aufmerksam, und dann  ist es um seine Beute geschehen. Auch das Gehör

der Geckos ist gut ausgebildet. Geckos haben eine im Reptilienreich fast einzigartige Stimmbegabung. Viele Formen geben zirpende, quakende, manchmal sogar bellende Laute von sich.

Kleinere Arten rufen verschiedentlich lauter als größere. Die Rufe werden besonders während der Fortpflanzungszeit laut, sie dienen aber auch zur Abgrenzung ihrer Reviere. Die Unterseite der Finger und Zehen ist oft mit verbreiterten Haftlamellen ausgestattet. Die Oberfläche dieser Lamellen ist mit vielen mikroskopisch kleinen hakenartigen Fortsätzen versehen; damit können die Tiere auch auf den kleinsten Unebenheiten noch Halt finden. Selbst senkrecht gestellte Glasscheiben sind noch rauh genug, so daß sie nicht abgleiten. Auf einer stark polierten Fläche sind sie aber dann doch hilflos. Es gibt auch Gattungen in der Gecko Familie, die Gliedmaßen ohne Haftlamellen haben; es handelt sich dann um Bodenbewohner, die auch in felsigen Gebieten vorkommen.

Die meisten Geckos können ihre Farbe wechseln. In der Regel sind sie in der Nacht dunkler als am Tag; bei einem geringeren Teil ist es umgekehrt. Zu ihrem Schutz können viele Geckoarten an einer eigens dazu vorgesehenen Bruchstelle ihren Schwanz abwerfen. Das wild zuckende Schwanzteil soll ihre Verfolger täuschen und ablenken, damit der Gecko sich in der Zwischenzeit in Sicherheit bringen kann. Die Wunde des zurückgebliebenen Stumpfes verheilt schnell, und es wächst ein kleinerer Ersatzschwanz nach. Dieser hat dann nicht mehr die voll ausgebildete Wirbelsäule, sondern nur noch einen Knorpelteil.

Bis auf wenige Arten aus Neuseeland, die lebende Junge zur Welt bringen, legen die Geckos Eier. Es sind nur kleine Gelege mit ein bis drei Eiern, meistens sind es zwei. Sie legen ihre Eier in Spalten und Risse der Wände, auch an Baumrinden und Balken. Die Eier sind zunächst klebrig und haben eine weiche Schale, deshalb bleiben sie auch dort haften, wo sie vom Weibchen abgelegt werden. Nach kurzer Zeit erhärten sie aber.

Es sind interessante und beliebte Terrarientiere. Bei ihrer meist nächtlichen Lebensweise brauchen sie zwar auch viel Wärme, aber nicht unbedingt Sonnenlicht wie die meisten anderen Eidechsen. Es macht viel Freude, ihnen bei ihren Klettereien zuzuschauen und ihren Beutefang zu beobachten. Bei richtiger Ernährung und Pflege gedeihen sie im Terrarium gut und pflanzen sich dann auch in Gefangenschaft fort.

 

 

 

Tokee (Gekko gecko)

 

Seine Heimat ist das südliche und südöstliche Asien. Dort gilt er in vielen Gebieten als Glücksbringer. Bekommt eine Familie Zuwachs oder wird eine neue Hütte bezogen, sieht man es als gutes Zeichen an, wenn der Tokee mit seinem lauten klopfenden To-ke oder Geck-o ebenfalls dabei ist. Nur die Männchen haben diesen lauten, manchmal auch bellenden Ruf, die Weibchen haben nur einen fauchenden Abwehrton, oder sie sind ganz stumm. Diese Lautäußerung hängt also wahrscheinlich mit dem Paarungsverhalten zusammen. Der Tokee ist einer der häufigsten Vertreter seiner Familie. Er erreicht eine Gesamtlänge von 40 cm und ist damit einer der größten Geckos. Seine Grundfärbung ist mittelgrau, wobei viele bläuliche, rötliche oder auch orangefarbene warzenförmige Flecken über den ganzen Körper verteilt sind. Er ist ziemlich auf Abwehr eingestellt; kommt man ihm beim Arbeiten im Terrarium zu nahe, ist es nicht ausgeschlossen, daß er empfindlich zubeißt.

Geschlechtsreife Tiere hält man lieber pärchenweise, um Raufereien und deren Folgen zu vermeiden; denn abgebissene Schwänze sind ohne diese Vorsichtsmaßnahme keine Seltenheit.

Das Terrarium des Tokees muß geheizt und halbfeucht sein, mit einer Lufttemperatur von tagsüber 27-3O°C und ungefähr 20°C während der Nacht. Da er sich in der Natur gern auf alte Bäumen aufhält, bringen wir auch im Terrariun neben rankenden Pflanzen und Steinaufbauten rindige Äste unter. Er ist in der Dämmerung am muntersten, deshalb stellen wir sein Terrarium auch nicht ständig in die Sonne, ein halbschattiger Platz ist wohl richtig. Das tägliche Besprühen des Behälters sowie eine Schale mit stets frischem Wasser befriedigen sein Feuchtigkeitsbedürfnis.

 

 

 

Mauergecko (Tarentola mauritanica)

Er ist wohl der bekannteste aus seiner Familie. Beheimatet ist er auf den Kanarischen Inseln, und in den westlichen Mittelmeerländern, im östlichen Afrika bis Ägypten. Er gehört zu jenen Haftzehern, die nicht zuletzt als blinde Passagiere Ozeane und Meere überwunden und sich so auf vielen Inseln, Eilanden und Küstenstrichen niedergelassen haben. Die meisten Geckos lassen sich nicht gerne in die Hand nehmen, tut man es doch, so beißen sie kräftig um sich. Mit ihrer kleinen nadelspitzen Zähnen können sie die Haut leicht anritzen.

Die Haut des Mauergeckos fühlt sich weich und samtartig an, sie ist von Schuppen bedeckt, die sich aber nicht wie bei den Schlangen oder anderen Echsen überlappen, sondern mit ihren Rändern aneinanderstoßen. Die Körperfarbe ist sehr unterschiedlich, es kommen verschiedene Beige und Brauntöne vor; manchmal ist sie sogar fast schwarz. Die Zehen sind verbreitert, auf lamellenartigen Haftpolstern sitzen kleine borstige Haken, mit denen sie sich an normalem Fensterglas und selbst an überhängenden Steinen noch festhalten können. Der Mauergecko wird ungefähr 15cm groß. Er läßt sich wohl gerne von der Morgensonne bescheinen und aufwärmen, seine Hauptaktivitätszeit liegt aber in der Dämmerungs-und Nachtzeit. Wenn es dunkel wird, verläßt er sein schützendes Versteck und macht Jagd auf allerlei Insekten und Spinnentiere. Sein Terrarium muß trocken und geheizt sein, mit einer Lufttemperatur zwischen 20-3O°C und einer Bodentemperatur von etwa 35°C. Nachts sollte man die Heizung abschalten. Als Standort wählen wir seinen Lebensgewohnheiten entsprechend keinen Platz mit greller Sonne, etwas Morgensonne wäre am besten. Für die Einrichtung verwenden wir Kletterpflanzen, Aststücke und Steine. Überprüfbare Versteckmöglichkeiten sollten vorhanden sein. Das notwendige Wasser holt er sich von der besprühten Einrichtung. Diese muß bei Geckos so gestaltet sein, daß sich nach dem Besprühen immer etwas Wasser in Steinmulden oder anderen Stellen halten kann. Als Futter nimmt er Fliegen, Spinnen, Asseln, Heimchen, Schaben und kleine Heuschrecken. Er kann die unterschiedlichsten Laute von sich geben. Fühlt er sich oder sein Revier bedroht, dann klingt seine Stimme besonders kräftig und erregt.

 

Taggeckos (Phelsuma)

 

Wie der deutsche Name schon vermuten läßt, unterscheidet sich die Gattung Phelsuma von den meisten anderen Geckos durch ihr Tagleben. Im Gegensatz zur großen Anzahl der Haftzeher sind etliche Arten dieser Gattung auffallend gefärbt. Sie haben eine wunderschöne grüne Farbe. Dieses intensive Grün steht im engen Zusammenhang mit ihrer Lebensweise und bildet eine gute Tarnung im Laub von Büschen und Bäumen. Die Grundfarbe kann aber verändert werden und läßt sich an die Farbe des Untergrundes anpassen. Es ist höchst interessant, wie viele verschiedene Arten auf Madagaskar vorkommen.

 

Blauschwanz Taggecko

(Pheisuma cepediana)

 

Er ist ein Taggecko, und als solcher unterscheidet er sich von den meisten anderen Geckos vor allem durch sein Tagleben und seine prächtige leuchtend grüne Farbe. Diese reicht vom Olivgrün über ein sattes Türkis bis hin zum dunklen Tannengrün. Die auffallende rote Fleckenzeichnung ist über Kopf, Nacken und Rumpf verteilt. Kleine Flecken sieht man noch auf einem Teil des Schwanzes. Die Farbe hängt auch mit der Tagaktivität zusammen, denn er ist auf diese Weise im grünen Laubwerk der Bäume ausgezeichnet geschützt.

Der Blauschwanz-Taggecko lebt auf den Inseln Mauritius und Rèunion und wird etwa 10-15 cm groß.

Er benötigt ein halbfeuchtes, geheiztes Terrarium. Als Baumbewohner müssen wir ihm genügend  rankende Pflanzen und verzweigte Äste zum Klettern geben. Den Standort sollte man möglichst sonnig wählen und bei trübem Wetter mit . -Bestrahlung nachhelfen. Die richtige Temperatur liegt zwischen 26-30°C; nachts

Ist die Heizung abzuschalten. Sein Trinkbedürfnis ist groß; durch häufiges Besprühen der Terrarieneinrichtung gibt man dem Tier die Möglichkeit seinen Durst durch das Ablecken der Tropfen zu stillen. Seine Hauptnahrung besteht aus den bekannten Futtertieren wie Heuschrecken, Maden, Heimchen, Fliegen und kleine  Spinnen. Daneben verzehrt er gerne Pflanzenkost wie Blütennektar und süße Früchte.

 

Madagassischer Taggecko

(Pheisuma madagascariensis)

 

Der Madagassische Taggecko wird bis 18 cm groß, ernährt sich von Heuschrecken, Heimchen und Wachsmotten. Zu dieser fleischlichen Kost nimmt er auch gerne süßes Obst wie Orangen, Bananen, Mandarinen und süße Weintrauben. Ein Schälchen mit Honig bleibt nicht lange unbeachtet, denn davon schleckt er besonders gern. Nach der Mahlzeit leckt er sich ausgiebig seinen Mund ab und putzt auch noch mit seiner langen, roten Zunge seine „Brillengläser“. Er hat als Tagtier eine runde Pupille.

In seinem Terrarium sollten verzweigte Äste, Korkeichenrinde oder andere rindige Teile und rankende Pflanzen nicht fehlen. Ein sonniger Standort ist wichtig. An trüben sonnenarmen Tagen kann man ab und zu mit UV-Bestrahlung nachhelfen. Eine Lufttemperatur zwischen 24-28°C bekommt ihm gut. Die Heizung wird nachts abgeschaltet. Auch bei diesem Gecko ist die allmorgendliche Besprühung des Terrariums wichtig. Die Einrichtung sollte so beschaffen sein, daß sich an verschiedenen Stellen auch ein bißchen Feuchtigkeit für den Tag hält. Er nimmt auch zwischendurch gerne Wasser auf. Mit anderen Männchen seiner Art sollten wir ihn besser nicht zusammen halten, denn er kann recht streitsüchtig sein.

 

 

 

Leopardgecko (Eublepharis macularius)

 

Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Afghanistan und Pakistan bis zum Nordwesten von Vorderindien. Der Körper und der kurze dicke Schwanz sind schwarzbraun gefleckt. Sein Kopf ist im Verhältnis zum übrigen Körper ziemlich groß. Der Leopardgecko wird ungefähr 30 cm lang. Mit seinen langen, dünnen Beinen kann er sich ziemlich schnell fortbewegen. Am Tage verbirgt er sich in Spalten und Löchern. Nach Sonnenuntergang kommt er daraus hervor und geht auf Beutefang.

Seinem Biotop entsprechend braucht er ein trockenes geheiztes Terrarium mit Sand, Steinen und Steinaufbauten. Es müssen ihm auch Versteckmöglichkeiten geboten werden. Die Lufttemperatur halten wir bei 20-25°C und die lokale Bodentemperatur bei 35-4O°C. Er ist ein Bodenbewohner.

 

 

Wahlberggecko

 

 

 

 

 

Faltengecko (Ptychozoon kuhii)

 

Er kommt aus Südostasien einschließlich Indonesien und erreicht eine Gesamtlänge von 20 cm. Sein deutscher Name kommt von den sich an beiden Seiten des Rumpfes befindenden breiten Hautfalten; außerdem führt ein dünner häutiger Saum über Kopf, Oberschenkel und Schwanz bis zu den Zehen. Sein Wohngebiet sind die Stämme der Bäume. Wenn er sich an einen Baumstamm schmiegt, breitet er seinen Hautsaum um sich aus und preßt sich an der Rinde fest. Die Konturen sind verschwunden, und es ist nicht einmal mehr ein Schatten zu sehen. Zwischen den Flechten der Rinde ist er dank seiner Färbung fast unsichtbar. Er ist völlig mit dem Untergrund verschmolzen und selbst aus nächster Nähe nur noch mühsam auszumachen. Ein herabfallender oder springender Faltengecko streckt seine Beine und den Schwanz steif aus. Dadurch spannen sich die Fransen und Säume, und er schwebt gewissermaßen zu Boden. Auch seine Zehen sind mit einer großen Zahl mikroskopisch kleiner Häkchen besetzt.

Seinem Biotop als kletternder Baumrindenbewohner entsprechend muß das Terrarium eingerichtet sein. Da es sich um ein dämmerungs - und nachtaktives Tier handelt, sollte man es auch in dieser Zeit füttern. Es nimmt die bekannten Futtertiere.

 

 

 

Dickfingergecko (Pachydactylus bibronii)

 

Er kommt endemisch in Südwest- und Südafrika vor und ist einer der häufigsten in dieser Region lebenden Haftzeher. Er bewohnt vorzugsweise Felsspalten und Steinhaufen. Man findet ihn aber auch in Häusern, Hütten, unter umgefallenen Baumstämmen und Laubhaufen. Seine Finger und Zehen sind stark verbreitert und haben Haftscheiben, also nicht die bei den anderen Geckos beschriebenen Minlaturhakenkrallen.

Sein Körper wird von harten kegelförmigen Warzen bedeckt. Der Rücken ist graubraun gefärbt mit hellen und dunklen Flecken und einer verwischten Querbandzeichnung. Am regesten ist er in der Dämmerung. Aber auch dämmerungs - und nachtaktive Tiere sieht man oft in den frühen Vormittagsstunden ein Sonnenbad nehmen.

Er braucht ein trockenes, geheiztes Terrarium, das einen halbschattigen Standort haben sollte. Die Lufttemperatur sollte zwischen 22-25°C liegen. Seinem Biotop entsprechend kann man auf große Bepflanzung verzichten. Als Bodengrund wählt man Sand, Steine, dazu Steinaufbauten und Baumrinde. Die notwendigen Versteckmöglichkeiten legen wir so an, daß diese auch überwacht werden können. Er frißt die allgemein bekannten Futtertiere wie Heimchen, Grillen, Mücken und Spinnen. Die Feuchtigkeit holt er sich von den besprühten Steinen.