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Kröten

 

Familie Bufonidae

 

Die Kröten (Bufonidae) sind mit Ausnahme von Grönland, Australien, Neuguinea, Madagaskar und den pazifischen Inseln in den gemäßigten und tropischen Zonen unseres Erdballs verbreitet. Sie bewohnen das Flachland, kommen aber auch im Gebirge vor, dort sogar in Höhen bis zu 4500 Metern. Die Gattung Bufo stellt mit ca. 250 Arten einen großen Verwandtschaftskreis dar. Weitere Gattungen sind Cacophryne aus Südostasien - diese sind dem Terrarianer weniger bekannt -, die Philippinenkröten Pelophryne, die

Baumkröten Nectophryne aus Afrika und die Baumkröten Pedostibes aus Asien.

Die beiden letztgenannten Gattungen leben, wie es der Name verrät, auf Bäumen. Weitere Gattungen sind die Falschen Kröten Pseudobufo und Bachkröten Ansonia.

Die Kröten haben einen ausgezeichneten Ortssinn und finden einmal ausgewählte Plätze leicht wieder, vorausgesetzt, daß sie selbst sich von diesen entfernt haben und nicht etwa willkürlich durch den Menschen an einen anderen Ort gebracht worden sind. Feinde außer Autos, Düngemitteln und Insektenbekämpfungsmitteln haben sie wenige. Ihre größte Gefahr ist der Mensch, der dabei ist, immer größere Gebiete ihres Lebensraumes zu vernichten. Die Haut der Kröten ist runzelig und mit vielen kleinen und großen Giftdrüsen übersät. Diese bilden einen wirkungsvollen Schutz. Besonders hinter den Augen liegen manchmal deutlich sichtbare Drüsenpolster, sogenannte „Ohrdrüsen“ (Parotoiden). Bei Tieren, die Kröten als Beute betrachten, kann der Verzehr für Schleimhäute und Verdauungsorgane verheerende Folgen haben. Es gibt aber Tiere, die selbst so giftige Kröten wie die Colorado-Kröte (Bufo avarius) mit einem Trick überlisten und auffressen können, obwohl das Gift dieser Kröte geeignet wäre, sie zu töten. Unsere heimischen Erdkröten zählen zu den nützlichen Tieren, und man sollte ihnen mehr Raum und Schutz bieten, wo immer es möglich ist. Hat man sie im Garten - als Unterschlupf brauchen sie Steinhöhlen oder einfach halbierte Blumentöpfe - braucht man sich um chemische Schädlingsbekämpfung nicht mehr zu kümmern, und man kommt in den Genuß von ungespritztem Gemüse.

Die Kröten erkennt man schon an ihrem Körperbau. Ihr Rumpf hat kurze Beine, mit denen sie nur kleine, hoppelnde Sprünge ausführen können. Es gibt aber auch Arten, die sich ganz gut laufend fortbewegen können. In ihren Bewegungen sind sie langsam und überlegen oft lange, bis sie die nächsten Schritte unternehmen. In ländlichen Gegenden hört man gelegentlich die melodischen Lockrufe der Männchen. Die Stimmen der Weibchen sind leiser. Mit Hilfe von Oszillographen sind die Tonfolge, die Tonhöhe und die Wiederholung untersucht worden, und man konnte so feststellen, daß jede Art ihre eigene Melodie hat. Die Natur verhindert somit unerwünschte Paarungen. Unter dem Krötenvolk gibt es mehr als ein halbes Dutzend Arten, die zu den bedrohten Tierarten zählen. Dies sind: Bufo blombergi, Bufo boreas nelsoni; Bufo boreas exsul; Bufo houstonensis, Bufo retiformis; Bufo periglenes und Nectophrynoides occidentalis.

Die Wohn- und Aufenthaltsräume sind bei fast allen Arten von großer Ähnlichkeit; jedoch gibt es Arten, die mehr Feuchtigkeit benötigen, und andere, die wieder mehr Trockenheit vertragen. Diese sollten dann ab und zu eine trockene Periode von einigen Tagen haben.

Kröten häuten sich in regelmäßigen Zeitabständen. Sie ziehen sich in einem festgelegten Bewegungsritual die alte Haut langsam ab und fressen sie auf. Dieser Vorgang läßt sich im Terrarium beobachten.

Umweiteinflüsse spielen in ihrem Leben eine große Rolle. Wenn zum Beispiel die Temperatur unter 5°C sinkt, gräbt sich eine sonst wanderfreudige Erdkröte mitten auf ihrer Laichwanderung wieder ein. Auch paarungslustige Kreuzkröten unterbrechen ihr Chorkonzert wieder, wenn ihnen das Wasser zu kühl wird.

Nicht alle Kröten legen Eier, die lebendgebärenden Kröten der Gattung Nectophrynoides bringen fertig entwickelte Junge zur Welt.

Viele Menschen haben kein gutes Verhältnis zu Kröten und wissen nicht, was für liebenswerte Tiere das sind. Diese Ablehnung beruht jedoch oft nur auf Vorurteilen und Unkenntnis und ändert sich meist schlagartig, wenn diese Menschen die Tiere erst näher kennengelernt haben.

Erdkröte (Bufo bufo bufo)

 

Die Erdkröte ist mehrein Tier für das Freilandterrarium. Sie hat außer der Ringelnatter und leider den Menschen - wenig natürliche Feinde. Der Ringelnatter gegenüber nimmt die Kröte bei Gefahr eine eigenartige Drohstellung ein. Sie bläht sich auf, stellt sich hoch und schaukelt auf ihren Beinen, dabei wird aus den Ohren- und Körperdrüsen Gift ausgeschieden. Die Erdkröte ist im gesamten europäischen Raum, im Nordwesten Afrikas, im gemäßigten Asien und in Japan verbreitet. Sie bildet mehrere Unterarten aus. Die Weibchen werden ungefähr 13 cm groß. Die Männchen, die in der Oberzahl sind, bleiben kleiner. Sie werden nur 8cm lang und sind schlank. Auf ein Weibchen kommen manchmal acht Männchen. Im Frühjahr, wenn die Temperatur auf wenigstens 5°C steigt, ziehen die Kröten aus ihren Winterquartieren zielsicher zu ihren Laichplätzen im Wasser. Die verschiedensten Lebensräume wie die Ebene, aber auch das Gebirge werden von ihr besiedelt. Wir finden sie in Gärten, Wiesen, Steinbrüchen, in Laubwäldern, und sogar in feuchten Kellern.

Wer die Erdkröte im Terrarium pflegen möchte, sollte dies nur vorübergehend tun. Im Frühjahr muß sie sich fortpflanzen können, und im Winter sollte sie ihre Ruhezeit haben. Der Behälter darf nicht zu klein sein und soll mit Moos, Sand, Steinen und einem Laub-Torfgemisch ausgestattet werden. Ein hohler Baumstubben oder eine umgedrehte Tonschale mit ausreichend großer Öffnung bilden die Einrichtung. Das Temperaturbedürfnis liegt bei 10-24°C. Die nötige halbfeuchte Luft wird durch Einsprühen des Terrariums und Aufstellen einer Schale mit ständig frischem Wasser erzeugt. Der Speisezettel ist umfangreich, er besteht aus Regenwürmern, Nacktschnecken, Asseln, nackten Raupen, Mehlkäfern und Mehlwürmern sowie Wachsmotten. Im Freien frißt sie auch noch Heuschrecken und andere Insekten. Während der Paarungszeit sind die Männchen in ihrem Paarungsdrang so ungestüm, daß sie alles anspringen, was wie ein Krötenweibchen aussieht. Dabei kommt es vor, daß sie einmal einen Grasfrosch oder ga reinen Karpfen erwischen. Den Laichakt leitet das Weibchen ein. Es biegt den Kopf zurück, streckt die Hinterbeine aus und drückt den Rücken durch. Daraufhin geht ein Vibrieren durch den Körper des Männchens, es bildet mit seinen Füßen über der Kloake des Weibchens einen Auffangbehälter, in den es den austretenden Laich hineinrafft und ihn gleichzeitig befruchtet. Anschließend schwimmt das Weibchen umher, dadurch wickelt sich die Laichschnur um Stengel von Wasserpflanzen und Äste, wobei dafür gesorgt wird, daß die Eier aus der Umgebung genügend Sauerstoff erhalten. Aus diesem Grunde müssen auch im Freilandterrarium derbe Wasserpflanzen oder Zweige im Wasserteil vorhanden sein. Nach 12-18 Tagen schlüpfen die Larven und wandeln sich nach drei bis vier Monaten zu Jungkröten um. Mit anderen Terrarieninsassen verträgt sich die Erdkröte gut.

 

 

Kreuzkröte (Bufo calamita)

 

Diese kleine nur 8 cm groß werdende Kröte eignet sich auch besser für eine Haltung im Freilandterrarium als im Zimmerterrarium. Sie wirkt nicht so plump wie die Erdkröte und ist durch die kurzen Beine und durch die gelbe Linie in Rückenmitte sicher von der Erdkröte zu unterscheiden. Sie bewegt sich nicht durch Hüpfen fort, da sie mit ihren kurzen Beinen auch geschickt laufen kann. Im Gegensatz zur Erdkröte verläßt sie ihr Versteck auch tagsüber. Manchmal klettert sie sogar zwischen Steinhaufen oder an alten Mauern und sucht sich dort einen geeigneten Schlupfwinkel. Bei richtiger Pflege wird sie schnell zahm. Ihr Verbreitungsgebiet ist mehr das westliche Europa. Sie kommt im Flachland, aber auch im Gebirge und hier im Gegensatz zu anderen Kröten nur bis zu einer Höhe von 1200 Metern vor. Das Temperaturbedürfnis liegt zwischen 15 und 22°C. Die Nahrung besteht aus allerlei Kleintieren wie Asseln, Schnecken, Regenwürmern, Heuschrecken und nackten Raupen. Erst Ende März verlassen sie die Winterquartiere und pflanzen sich im April und Juni fort. Mit Hilfe ihrer großen Schallblase lassen die Männchen im Frühjahr laute Rufe erschallen. Gegen salziges Wasser (Brackwasser) ist die Kreuzkröte nicht so empfindlich wie andere Amphibien. Man hat Larven sogar in unmittelbarer Küstennähe gefunden. In einreihigen Gallertschnüren werden ungefähr 3000-4000 Eier abgegeben. Die Entwicklung bis zum Schlüpfen dauert 4-6 Tage.

Wer diese kleine Kröte im Terrarium pflegen will, sollte dieses wie das Terrarium der Erdkröte einrichten. Die Kreuzkröte liebt aber das Sonnenlicht und sandige, auch teilweise trockene Stellen, so daß ihr Gelegenheit zum Sonnenbaden gegeben werden muß. Mit ihren Hinterbeinen kann sie sich in Sandböden einwühlen. Ein Wassergefäß darf nicht fehlen. Die Kreuzkröte gehört zu den geschützten Kröten.

 

Wechselkröte (Bufo viridis viridis)

 

Die Dritte im Bunde der heimischen Kröten ist die Wechselkröte mit ungefähr 10 cm Größe. Sie zählt auch gleichzeitig zu den schönsten Krötenarten. Als ursprüngliche Steppenbewohnerin meldet sie Wälder, kommt aber sonst im fast gleichen Biotop wie die Erdkröte vor. Gegen Salzgehalt im Wasser und Trockenheit ist sie weitgehend unempfindlich. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nordafrika, Mittel- und Südeuropa bis zum mittleren Asien. Sie fehlt dagegen in großen Teilen Frankreichs, Großbritanniens, Belgiens und Hollands. Erstaunlich ist, daß sie sogar in Berghöhen bis zu 4500 m (zum Beispiel Himalaya) vorkommt. Ihre Winterquartiere, die in Erdlöchern und Baumstümpfen liegen, verlassen diese Kröten erst im April. Die Männchen besitzen eine kehlständige Schallblase und lassen während der Fortpflanzungszeit ein helles "Trillern" hören. Ein einziges Weibchen kann 10000-12000 Eier in 24 m langen Laichschnüren in Doppel- und Viererreihen eingebettet abgeben. Die Kaulquappen schlüpfen in 4-5 Tagen. Das Terrarium darf dem der Erdkröte ähnlich sein, jedoch nicht so feucht.

Das Temperaturbedürfnis entspricht auch dem der Erdkröte, ebenso verhält es sich mit der Nahrung. Als dämmerungs- und nachtaktives Tier verläßt sie auch einmal tagsüber ihr Versteck, um auf Nahrungssuche zu gehen. Diese hübsche Kröte sollte im Freilandterrarium gepflegt werden. Dort, wo die Verbreitungsgebiete der Wechsel- und Kreuzkröten sich überschneiden, kommen zuweilen Bastarde vor.

Texaskröte (Bufo cognatus)

 

Die südwestlichen USA sind das Verbreitungsgebiet dieser Kröte, die auch Prärie-Kröte genannt wird, Sie wird 9-10 cm groß. Ihr Lebensraum sind die Trockengebiete, aber es muß natürlich auch Wasser in der Nähe sein. Als Laichplatz werden Rindertränken benutzt. Aus unerklärlichen Gründen werden die Tiere manchmal von einem Wandertrieb befallen. Während der Nacht suchen sie ihre Nahrung, manchmal trifft man sie aber auch tagsüber an. Im Terrarium wird eine Temperatur von 22-25°C benötigt, nachts dürfen es einige Grade weniger sein. Im Sommer ist eine Heizung nicht erforderlich, während der Wintermonate ist eine schwache Bodenheizung anzuraten. Diese sollte nachts abgeschaltet werden, wobei darauf zu achten ist, daß die Temperatur nicht zu sehr abkühlt. Die Terrarieneinrichtung ist hier eine Graslandschaft, da die Präriekröte in der Freiheit auch offene Graslandschaften bevorzugt. Als Beleuchtung bietet man - wenn nicht genug Tageslicht mit Sonnenschein vorhanden ist - Neonröhren und ab und zu eine leichte UV-Bestrahlung. Der Speisezettel ist dem der Erdkröte ähnlich, auch hier die Wasserschale nicht vergessen. Die Verträglichkeit mit gleich großen Arten ist gut. In den ganz warmen Monaten mit viel Sonnenschein empfiehlt sich sogar eine Freilandhaltung. Eine Oberwinterung ist nicht nötig. Lebendes Futter muß aber auch für diese Jahreszeit zur Verfügung stehen.

 

D'orbignyi's Kröte

(Bufo granulosus dorbignyi)

 

Diese kleine 6 cm groß werdende Kröte ist in Argentinien und Südbrasilien zu Hause. Sie lebt dort auf feuchten Wiesen und Waldlichtungen und in feuchtem Buschgelände. Die Warzen können bei ihr schuppenartig angeordnet sein. Die Kopfoberseite zeigt stark hervortretende Knochenleisten. Ihre Ohrdrüsenwülste (Parotoiden) sind kaum zu erkennen. Der Speisezettel entspricht dem der Erdkröte, jedoch dürfen die Futterbrocken nicht zu groß sein. Ihr Temperaturbedürfnis liegt bei 23-26°C, nachts etwas weniger. Das Zimmer-Terrarium braucht nur während der kühlen Tage und natürlich auch im Winter geheizt zu werden, es muß immer halbfeucht sein. Die Einrichtung besteht aus einer Laub-Torf-Sanderde, dazu einige Rindenstücke und bemooste Wurzeln. Eine Wasserschale darf nicht fehlen. Die Verträglichkeit mit anderen Insassen ist gut. Eine Überwinterung entfällt. Lebendes Futter ist auch im Winter notwendig.

 

Pantherkröte (Bufo regularis)

 

Ganze 9 cm groß wird diese mit großen Ohrdrüsenwülsten (Parotolden) ausgerüstete Kröte.

Sie ist außer in den Regenwaldgebieten und im Nordwesten- über ganz Afrika verbreitet. In Anbetracht ihres großen Verbreitungsgebietes hat die Pantherkröte recht unterschiedliche Lebensräume. Vom Tümpel, über Bachufer und Grasflächen bis hin zu sehr trockenem mit wenig Pflanzen bewachsenem Gelände. Das Temperaturbedürfnis liegt bei dieser sehr hübschen Kröte zwischen 22-28°C, tagsüber etwas höher als nachts. Auch während der Wintermonate sollte die Temperatur nicht unter 15°C sinken, was in der Wohnung auch kaum vorkommt. Als Terrariumtyp wählen wir ein halbtrockenes bis trockenes Milieu, das ab und zu feucht eingesprüht werden darf. Als Bodengrund eignet sich eine Lauberde, die mit Torf und Sand vermischt ist.  Eine Wasserstelle (Schale) mit ständig frischem Wasser darf nicht fehlen. Die Nahrung ist wie die der Erdkröte, sie sollte auch sehr vielseitig sein. Obwohl die Pantherkröte eine nächtliche Lebensweise hat, sollte ihr Gelegenheit zum kleinen Sonnenbad gegeben werden. Die Verträglichkeit anderen Kröten gegenüber ist gut. Überwinterung ist nicht nötig.

 

Karolina-Kröte (Bufo lentiginosus)

 

Diese etwa 9 cm groß werdende Kröte - sie wird auch Nordamerikanische Erdkröte genannt- hat mit unserer Kreuzkröte viel Ähnlichkeit. Sie ist über große Teile der USA verbreitet. Sowohl in der Kulturlandschaft wie auch in trockenen und feuchten Wäldern ist sie zu Hause. Wir richten ihr ein Terrarium ein, so wie es für die Erdkröte beschrieben wurde, halten es aber nicht ganz so feucht. Das Temperaturbedürfnis liegt zwischen 22-25°C am Tage, mit einer nächtlichen Abkühlung um einige Grade. Eine Wasserschale darf natürlich auch nicht fehlen, um den Feuchtigkeitshaushalt der Kröte zu decken. Die Nahrung entspricht der unserer heimischen Erdkröte. Der Speisezettel muß vielseitig sein. Eine Oberwinterung ist nicht nötig; es genügt, wenn die Temperaturen während der Wintermonate etwas niedriger gehalten werden. Mit Kröten gleicher Größe verträgt sie sich gut.

 

Berberkröte (Bufo mauretanicus)

 

Ungefähr 13 cm groß wird diese Afrikanerin. Sie lebt in Marokko und Tunesien. Tagsüber hat sie ihre Schlupfwinkel an schattigen, leicht feuchten Orten. Sie kommt in Steinanhäufungen ebenso vor wie in Büschen auf Feldern und in Gärten. Die Ähnlichkeit mit der Wechselkröte ist verblüffend, und sie hat bei manchen Terrarianern zu Verwechslungen geführt. Sie trillert jedoch nicht wie die Wechselkröte, sondern ihre Stimme erinnert an das Gackern von Hühnern. Das Temperaturbedürfnis liegt etwa zwischen 20-25°C. Eine leichte Abkühlung während der Nacht ist empfehlenswert. Die Berberkröte ist dämmerungs- und nachtaktiv. Das Terrarium richten wir ähnlich wie das der Erdkröte ein, halten es leicht feucht und brauchen es im Sommer bei einem Standort im Zimmer nicht zu heizen. Im Winter wird eine kühlere Haltung zwischen 15-20°C gut vertragen. Es ist aber Vorsicht geboten, daß keine Unterkühlung entsteht. Der Speisezettel ist vielseitig und entspricht dem der

Erdkröte. Heuschrecken werden auch gerne genommen. Sie zählt zu den verträglichen Arten.

Aga-Kröte (Bufo marinus)

 

Zu den Riesen im Geschlecht der Kröten zählt diese anpassungsfähige bis zu 25 cm groß werdende Kröte. Die Ohrdrüsenwülste (Parotoiden) sind bei ihr besonders ausgeprägt. Sie kann ihr Gift aus den Hinterkopfdrüsen 30 cm weit spritzen, und auch ihr Laich ist sehr giftig. Es wurden Todesfälle bekannt, die vom Genuß einer Aga-Laichsuppe herrührten. Diese Kröte liebt nach Krötenart das feuchte Milieu und kann die unterschiedlichsten Regionen bevölkern. Deshalb konnte man sie auch in Gegenden ansiedeln, in denen sie normalerweise nicht vorkommt. Sie betätigt sich als willkommene Insektenjägerin und wird vor allem in Zuckerrohrplantagen als nützliche Schädlingsbekämpferin überaus geschätzt. Leider schadet sie bei vielzähligem Auftreten der übrigen amphibischen Tierwelt. Ihr Verbreitungsgebiet ist Mexiko, Südamerika und Westindien. Die Aga-Kröte ist wegen ihrer Größe in erster Linie ein Tier für den Zoologischen Garten. Wir pflegen die Kröte am besten in einem schwach geheizten mehr halbtrockenen Terrarium. Da diese mächtigen Tiere mit Vorliebe graben, muß bei der Bepflanzung darauf Rücksicht genommen werden. Deshalb sollte der Pflanzenteil vom Bodenteil getrennt sein. Die Pflanzen werden besser im oberen Terrariumteil auf Wurzeln und Baumstubben untergebracht. Die Agas sind nicht kletterfreudig und lassen dann diesen Pflanzenteil weitgehend in Ruhe. Wichtig ist, daß der Halterungsbehälter groß genug ist. Ein kleines Wasserbecken (größere Schale oder Schüssel) mit ständig frischem Wasser darf nicht fehlen. Als Nahrung werden große Insekten (zum Beispiel Heuschrecken), nestjunge Ratten- Ratten riechen nicht so stark wie Mäuse-, nestjunge und halbwüchsige Mäuse, kleine Fische, zartes Rinderherz und Leber sowie in Streifen geschnittenes Fleisch angeboten. Die Aga-Kröte verträgt sich nur mit gleich großen Arten. Kleine Kröten und Frösche werden als Beutetiere betrachtet. Als Tropenbewohner müssen wir sie auch im Winter warmhalten.

 

Blombergkröte (Bufo blombergi)

 

Die Blombergkröte oder Kolumbianische Riesenkröte gehört wie die Aga-Kröte zu den großen ihrer Gattung. Sie wird fast 25cm groß. Die Hautwarzen sind auf dem Rücken nicht so stark ausgebildet wie auf den Gliedmaßen. Diese überaus hübsche und große Kröte wurde erst 1951 in den sumpfigen Waldgebieten Kolumbiens entdeckt. Sie zählt zu den empfindlichen Arten; besonders im Jugendstadium sind diese herrlichen Tiere etwas anfällig. Das Terrarium muß geräumig und geheizt sein. Die Temperatur soll zwischen 24-290C liegen. Als Regenwaldbewohnerin braucht sie eine hohe Luftfeuchtigkeit. Neben robuster Bepflanzung sind Baumstubben und Korkrinde als Unterschlupf wichtig. Nachts und während der Dämmerung ist sie aktiv. Kurzzeitig sollte Gelegenheit für ein Sonnenbad gegeben werden. Ihr Futter besteht aus Mäusen, Küken, Schabefleisch und geschabtem Rinderherz. Die Verträglichkeit mit gleich großen Arten ist gut. Halten Sie die Blombergi auch im Winter warm! Sie zählt zu den bedrohten Tierarten und ist vollkommen geschützt. Der Handel mit diesen Kostbarkeiten wird oder ist bereits weitgehend eingestellt worden. Es gilt jetzt mehr denn je, die bei den Terrarlanern und in den zoologischen Gärten vorhandenen Tiere nachzuziehen, um diese wertvolle Art zu erhalten. Die aus Nachzucht erhaltenen Tiere dürfen dann auch gehandelt werden. Im Terrarium des zoologischen Gartens der Wilhelma in Stuttgart ist die Kreuzung zwischen Bufo blombergi und Bufo marinus bereits mehrmals geglückt. Diese Nachkommen entwickelten sich sehr gut und erfreuten sich lange Jahre bester Gesundheit. Sie variieren in der Färbung zwischen dem helleren Braun der blombergi und der dunklen Warzenhaut der marinus.

Colorado-Kröte (Bufo alvarius)

 

Auch diese Kröte aus dem trockenen, halbwüstenähnlichen Gebiet der südwestlichen USA zählt zu den Riesen unter den Kröten. Sie wird ca. 18 cm groß und zeichnet sich durch ein besonders starkes Hautgift aus. Das Gift sitzt in den Ohrdrüsenwülsten und an der Oberseite der Waden, es ist so stark, daß es einen Hund umbringen kann. Der Waschbär zählt zu ihren Feinden. Er hat seine eigene Methode entwickelt, um die Kröte ohne Gefahr für sich zu erbeuten. Er legt sie auf den Rücken, reißt ihr mit seinen Klauen den Bauch auf und kommt so an die ungiftigen Innereien. Ihre Schallblase ist ähnlich wie bei unserer Erdkröte zurückgebildet, ihre Stimme vernimmt man kaum. Sie wird in der Regel in zoologischen Gärten gepflegt. Sie benötigt ein ausreichend großes Terrarium, eingerichtet mit einer Trocken1,andschaft und natürlich auch immer ein Wassergefäß. Als Nahrung reicht man ihr das gleiche wie der Aga- und der Blomberg-Kröte. Im Winter werden die Tiere etwas kühler gehalten.

Schwarznarben-Kröte

(Bufo melanostictus)

 

Diese ca. 12 cm groß werdende Kröte ist über den gesamten südostasiatischen Raum verbreitet und zählt dort zu den häufigsten Krötenarten. Im angrenzenden Himalaya findet man sie bis in 3000 m Höhe. Die Warzen auf ihrem Körper sind schwarz. Am Kopf markieren schwarze Warzenreihen Ecken und Leisten. Die Ohrdrüsen sind stark ausgebildet und nierenförmig gestaltet. Die Männchen besitzen eine subgulare Schallblase. In der Brunstzeit ist die Kehle oft intensiv gelb gefärbt. Die Terrarieneinrichtung kann ähnlich wie bei der Erdkröte sein, ebenso das Futter. Auch hier ist für abwechslungsreiche Nahrung zu sorgen und stets eine Schale mit Wasser bereitzustellen. Die Tiere brauchen gelegentlich etwas Sonne. Das Temperaturbedürfnis liegt um 23-28°C, in der Nacht etwas niedriger.

Gleich großen Arten gegenüber sind sie gut verträglich.

 

 

 

Sandkröte (Bufo arenarum)

 

Diese 11 cm große Kröte stammt aus Südbrasilien und Argentinien. Sie bevorzugt trockene Wälder, Busch- und Grasregionen. Ihre Körperform entspricht den allgemeinen Vorstellungen von einer Kröte. Der Kopf ist breit, das Maul abgerundet und die Haut warzig. Sie wirkt gedrungen, etwas plump. Ihrem Herkunftsland entsprechend wird diese Kröte in trockenem bis halbtrockenem Terrarium gepflegt. Das Temperaturbedürfnis liegt um 22-24°C. Im Winter brauchen wir eine zusätzliche Heizung. Die Einrichtung besteht überwiegend aus Sand und Steinen. Da sich diese Kröte gerne eingräbt, sollte man eine Stelle im Terrarium mit einem Sand-Torfgemisch ausstatten, um ihr dies zu ermöglichen. Die Bepflanzung muß aber aus diesem Grunde besonders gesichert werden. Ihre Aktivitätszeit ist am Tag und während der Dämmerung. Zum Sonnenbaden muß ihr für kurze Zeit Gelegenheit gegeben werden, ihr Standplatz sollte jedoch mehr schattig als sonnig sein. Die Männchen rufen wie Unken, nur um einiges lauter. Die Nahrung besteht aus Heuschrecken, Grillen, Nacktschnecken, Regenwürmern, nestjungen Mäusen, Mehlwürmern, Mehlkäfern sowie Schabefleisch.

 

Rokoko-Kröte (Bufo paracnemis)

 

Wie sonst nur noch die Colorado-Kröte, besitzt die Rokoko-Kröte außer den dicken nierenförmigen Parotoiddrüsen auch noch je einen Drüsenwulst an den Waden. Wegen ihrer enormen Giftdrüsen ist es ratsam, sehr behutsam und vorsichtig mit ihr umzugehen. Auch sie zählt zu den

Giganten unter den Kröten. Sie wird ungefähr 20 cm groß. Beheimatet ist sie im nördlichen Argentinien und in Brasilien. Da sie eine Tropenbewohnerin ist, benötigt sie ein schwach beheiztes halbfeuchtes Terrarium mit gleichbleibenden Temperaturen von 23-25°C. Als Nahrung bieten wir ihr das gleiche an, wie den anderen großen Kröten auch.

 

Mittelmeer-Erdkröte (Bufo bufo spinosus)

 

Die im Mittelmeergebiet verbreitete Erdkröte ist eine nahe Verwandte unserer heimischen Erdkröte, sie wird jedoch größer. Im Terrarium, wie auch im Freilandterrarium - pflegt man die Mittelmeer-Erdkröte (Bild unten) wie unsere Kröten auch. Man muß aber bedenken, daß diese Art wärmebedürftiger ist. Im Winter dürfen die Tiere also nicht ganz so kühl gehalten werden.

Ein Feind, den die Froschlurche gemeinsam haben, ist die Kröten - Schmeißfliege. Diese legt ihre Eier auf den Körper und sogar in die Nasenöffnungen der Kröten. Sind die Fliegenmaden ausgeschlüpft, dringen sie durch die Nasenhöhle in den Kopf und fressen ihn von innen her aus.

Nach dem Tode der Kröte ernähren sie sich noch von deren Aas.