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Rennmäuse

 

 

 

Diese Tiere gehören zu den Hamstern und bilden mit 162 Arten die Unterfamilie der Gerbillinae. Einige Arten finden seit 1948 als Versuchstiere Verwendung. Am bekanntesten sind die Persische Wüstenmaus (Meriones persicus), die Mongolische Wüstenmaus (M. unguiculatus) und die Nordafrikanische Rennmaus (Gerbillus nanus). Es handelt sich um Dämmerungstiere mit großen Augen, die wie alle in Wüsten beheimateten Nager außerordentlich anspruchslos sind. Gegenüber Mäusen und Ratten haben sie den Vorzug, nicht zu »duften«. Bei der recht einfachen Fütterung braucht, falls Grünfutter gereicht wird, nicht getränkt zu werden.

Meriones weist eine Körperlänge bis zu 24 cm auf, wovon bis zu 11 cm auf den Schwanz entfallen. Das Körpergewicht beträgt maximal 62g, das Geburtsgewicht 5,5 g. Auf dem Rücken zeigt sich schon kurz nach der Geburt eine dunklere Pigmentierung. Bereits mit 4Tagen können die Tiere ihre Laufbewegungen koordinieren. Mit 9 Tagen bedeckt den Körper ein zarter Flaum. Mit 1315Tagen verlassen die Jungen das Nest. Vom 15.Tag an wird feste Nahrung gefressen. 1-2 Tage später werden die Augen geöffnet. Im Alter von 3 Wochen sieht man die Kampfspiele der Jungen. Mit 36 Tagen wird Nestmaterial in den Bau eingetragen.

Im Alter von 21/2 Monaten kommt es zu Aggressionen gegen Artgenossen, wobei mit den Hinterbeinen getrommelt wird. Vor dem Decken finden Paarungsspiele statt. Die Tragezeit beträgt 22-29 Tage. Die 3-7 (1-12) Jungen werden 20 Tage lang gesäugt. Zwei Weibchen werfen ihre Jungen in ein Gemeinschaftsnest. Trotz kolonieweiser Lebensweise herrscht Monogamie vor. Die meisten Würfe fallen zwischen April und September. Die Mäuse können bis zu 6Jahre alt werden.

Die heutzutage meist angebotene Mongolische Wüstenmaus gelangte erst 1954 aus der Mandschurei in die USA. Den Grundstock bildeten 22 Exemplare, von denen alle Tiere abstammen, die jetzt im Handel angeboten werden. Für eine naturnahe Haltung ist wichtig zu wissen, daß diese Tiere Baue mit mehreren Ausgängen anlegen, die mit Erde verstopft werden, täglich ihre Sandbäder nehmen müssen und zur Bevorratung ihr Futter in kleine Stücke nagen und mit der Schnauze feststampfen. Temperatur und Luftfeuchtigkeit entsprechen den Verhältnissen bei der Ratte. Man hält diese Nager paarweise oder in Dreiergruppen in Käfigen mit einer Bodenfläche von 70x35cm und einer Höhe von 20 cm. Je größer der Käfig, um so lebhafter huschen die Tiere in der Dämmerung darin lautlos umher. Will man züchten, kommt eine Nestbox in den Käfig. Als Einstreu nimmt man Hobel oder Sägespäne, Vogelsand und für die Nestbox Holzwolle oder Papier.

Man füttert mit Hafer, Weizen, Gerste, Mais, Hirse und Sonnenblumenkernen, dazu zweimal wöchentlich Grünfutter (Karotten, Rüben, Kohl) und einige Mehlwürmer. Bei dieser Ernährungsart braucht nicht getränkt zu werden.

Die Tiere müssen beim Ausmisten mit Schultergriff gepackt werden, weil beim Anfassen am Schwanz dessen Haut leicht abreißt.

Rennmäuse riechen nicht so stark wie andere Mäusearten, und das macht sie als Terrarientiere sehr beliebt.

Im Alter von 12 Wochen finden die ersten Begattungen statt. Man braucht die trächtigen Weibchen nicht vom Männchen zu entfernen, vor allem, wenn der Käfig groß genug ist. Andernfalls sollte man das zweite Weibchen einer Dreiergruppe, wenn es nicht trächtig ist, von dem trächtigen trennen, um Störungen während der Säugeperiode zu vermeiden. Nach dem Werfen werden die Weibchen wieder brünstig und lassen sich meist leicht decken. Sie haben acht Paar Zitzen, wie der Goldhamster, während Ratten nur sechs und Zwerghamster lediglich vier Paar aufweisen, und ziehen pro Jahr um die 40 Junge auf. Wie bei anderen Nagern ist eine Zuchtruhe schädlich, weil sich die Partner nach längerer Trennung nicht mehr kennen und oftmals bis zum Tode bekämpfen.