Heizkabel und Heizfolie arbeiten mit
geringen Oberflächen-Temperaturen, kein Tier kann sich daran verbrennen. Die
Heizfolie ist hauptsächlich für Glasterrarien geeignet. Das Becken wird einfach
daraufgestellt und der Boden gleichmäßig erwärmt. Bei Holzterrarien nützt das
Darauf stellen nicht viel, da Holz zu den schlechten Wärmeleitern zählt. Hier
wird die Heizfolie in das Terrarium gelegt und mit einer Glas- oder
Eternitplatte abgedeckt. Damit nun kein Wasser unter die Folie dringt, wird die
Platte mit Silikon abgedichtet. Bei einem Heizkabel verfahren wir ebenso.
Grabende, kräftige Tiere können es dann nicht so leicht aus dem Sand buddeln.
Das Kabel hat gegenüber der Folie den Vorteil, daß man es leicht und beliebig
verlegen kann. Wo es später warm sein soll, wird es in dichten, engen Windungen
gelegt; kühlere Stellen erhalten wenig Kabel, in weiten Bögen verlegt. Beachtet
werden muß, daß sich das Kabel nicht überkreuzt oder Windungen sich nicht
berühren. An solchen Stellen entsteht ein Hitzestau, der das Kabel zerstört.
Das Herumwickeln um Äste zur Lufterwärmung sieht unschön aus und ist auch nicht
wirkungsvoll.
Eine gute Lösung des Heizungsproblems
gelingt mit einem doppelten Boden. Der Zwischenraum nimmt die Heizung auf. So
wird der Innenboden direkt erwärmt. Durch einen mit Lochblech abgedeckten
Schacht (ca. 6 cm breit) steigt die erwärmte Luft nach oben. Der Luftschacht wird
vorne an der Sichtfront des Terrariums über die ganze Länge angelegt. Auf diese
Weise beschlagen sich die Scheiben nicht mehr. Befinden sich die
Luftabzugslöcher im hinteren oberen Teil des Terrariums, findet ein leichter
und gleichmäßiger Luftaustausch statt. Er kann gut mit einer brennenden
Zigarette kontrolliert werden. Beim endgültigen Aufstellen des Terrariums
sollte man beachten, daß der "Heizraum" und die
"Beleuchtungsanlage" gut zugänglich installiert wurden. Bei einem
eventuell notwendigen Strahler oder Heizkabelaustausch kann das eingerichtete
Terrarium nicht mehr gekippt werden. In gewissen Zeitabständen müssen Sand und
Erde, die durch das "Lochblech" fallen, entfernt werden. Steht das
Terrarium auf einem Rahmengestell oder hängt es an der Wand, dann muß man in
der Bodenplatte eine genügend große Klappe vorsehen, oder das Vorderteil des
Luftschachtes wird abnehmbar angebracht.
Ein Terrarium kann auch auf andere,
einfachere Weise geheizt werden. Über dem Drahtgazerahmen wird anstelle eines
normalen Lichtstrahlers ein Wärmestrahler installiert, der unter dem Namen
"Elsteinstrahler" bekannt und in Stärken von 60 bis 250 Watt
erhältlich ist. Bei dieser Heizungsart erwärmt sich die Luft jedoch nicht
gleichmäßig. Dies ist vor allem beim Einrichten eines Urwaldterrariums zu
bedenken, da im Strahlerbereich keine Pflanzen gedeihen. Sie vertrocknen dort
in kurzer Zeit. Wer den elektrischen Strom möglichst optimal ausnutzen möchte,
kann die Drosseln der Leuchtstoffröhren, die ja doch einige Wärme entwickeln, von
unten an den Boden schrauben. Einige Watt Leistung können dadurch eingespart
werden, aber natürlich nur tagsüber. Ein tropisches Urwaldterrarium muß jedoch
gleichmäßig temperiert sein. Um zu verhindern, daß die Temperatur unter etwa
22°C absinkt, wird die Heizung mit einem Thermostaten zusammen angeschlossen.
Eine Möglichkeit, die Heizleistung von Strahlern und Kabeln zu regulieren,
bietet ein Dimmer (Helligkeitsregler). Ein Bastler und Tüftler kann durch
Kombination von Heizstrahler und Heizkabel (oder Folie) mit Dimmer, Thermostat
und Schaltuhr eine vollautomatische Heizung mit Tag-Nacht Temperaturgefälle
installieren, die er nur noch mit einem genau anzeigenden geeichten Thermometer
überwachen muß. Um die höchste und tiefste Temperatur des Tages feststellen zu
können, gibt es die sogenannten Mini-Max-Thermometer.
Der Wasserteil von
Wasserschildkröten-Terrarien wird am einfachsten mit einem Reglerheizer, wie er
für Aquarien Verwendung findet, beheizt. Er ist auf jeden Fall senkrecht
anzubringen. Bei waagerechter Anbringung legen sich viele Schildkröten auf den
heißen Heizer und erleiden
Schäden. Vor großen und starken
Schildkröten muß der Heizer unbedingt geschützt werden. Zum Beispiel indem er
in eine Tonröhre gelegt oder gestellt wird. Die Tonröhre muß aber befestigt
sein und viele kleine Löcher haben, da das warme Wasser gut zirkulieren soll.
Sie kann von Schildkröten umgekippt und herumgeschoben werden. Auch das
Heizkabel muß vor den Schildkröten geschützt werden. Hierzu schiebt man das
Kabel durch ein Plexiglasrohr; dazu entfernt man den Stecker vorher. Geeignete
Plexiglasröhren sind im Zoogeschäft in verschiedenen Stärken und in Klarsicht
und transparent Grün erhältlich. Soll ein Rohr gebogen werden, wird es mit Sand
oder Salz gefüllt, die Enden mit einem Pfropfen verschlossen und kurz in
kochendes Wasser getaucht. Jetzt kann es, ohne daß ein Knick entsteht, nach
Bedarf gebogen werden. Im Terrarium wird das Rohr mit Gummisaugern befestigt,
diese können sich aber mit der Zeit lösen, angeklebte Halterungen halten
besser. Die Tonröhre für den Heizer klebt man mit Silikon an.
Setzt
man einen Filter ein, können die Wasserwechselintervalle verlängert werden.
Manche Filtertypen (zum Beispiel Eheim, Laso) haben eine eingebaute Heizung.
Diese Heizungsart ist die beste, weil sie sicher ist und im Becken keinen Platz
wegnimmt. So entfällt auch das Problem der Heizungsinstallation im
Schildkrötenbecken. Gleich weiche Heizmethode auch gewählt wird, wichtig ist
stets die Kontrolle der Temperatur. Hohe Temperaturen sind schädlicher als zu
niedrige. Bei Sonneneinstrahlung werden in einem Terrarium in kurzer Zeit
erhebliche Temperaturanstiege registriert, und die Tiere können nicht
ausweichen. Für manche Amphibien sind 25°C schon der sichere Tod. Andererseits
kann die Sonneneinstrahlung gut ausgenützt werden, wenn für gut funktionierende
Lüftungsmöglichkeiten gesorgt wird. Anstelle einer Glasscheibe wird besser
Drahtgaze eingesetzt. Man tut gut daran, die doppelte Anzahl Türen anzufertigen
(ein Satz mit Glasscheiben, der andere mit Gaze bespannt), so ist ein schneller
Austausch je nach Jahreszeit und Bedarf gut möglich. Chamäleons und Insekten
fühlen sich nur in solchen luftigen Behältern wohl. Trotz großer Gitterflächen
herrscht für sie immer noch zu wenig Luftbewegung. Diese kann ein schwacher
Ventilator erzeugen; dabei darf aber keine Zugluft entstehen. Mit
Zigarettenrauch kann man gut die Wirkung beobachten und wenn nötig durch
teilweises Abdecken der Gazefläche den Luftstrom mindern.