Ein Terrarium soll so hell wie möglich
stehen, egal welche Tiere gepflegt werden. Der Idealstandort wäre unter einem
Dachfenster, aber wer hat denn schon solch eine gute Möglichkeit! Wo das
natürliche Licht nicht ausreicht, und das ist bestimmt im Winter der Fall, muß
zusätzlich mit Kunstlicht beleuchtet werden. Viele Reptilien und Amphibien
brauchen eine spezifische Helligkeit, um sich wohl zu fühlen. Ohne Sonne gehen
lichtbedürftige Arten, wie zum Beispiel Eidechsen, Schildkröten, Wüstenskinke
und Agamen, trotz hoher Wärme schlecht ans Futter. Andererseits gibt es auch
lichtscheue Terrarientiere, zum Beispiel Geckos, Kröten und Frösche, die höchstens
nur kurze Sonnenbäder nehmen, um sich bald wieder ins Halbdunkel
zurückzuziehen. In einem gut eingerichteten und funktionierenden Terrarium ist
das alles kein Problem. Durch die ausreichend dargebotene Beleuchtung wachsen
die Pflanzen und bieten den Tieren natürliche Versteckmöglichkeiten. Im Winter
herrscht auch unter günstigen Bedingungen Lichtmangel, und da braucht ein
Terrarium künstliche Beleuchtung. Im Handel werden geeignete Leuchtstoffröhren
angeboten, die jeden Zweck erfüllen. Bewährt haben sich Mischungen aus mehreren
Röhrentypen, zum Beispiel Warmton, Tageslicht weiß und "Fluora", eine
speziell für Pflanzen entwickelte Lichtröhre. Für entsprechend kleine Terrarien
genügen eine oder zwei Röhren. Eine Fluoraröhre von Osram oder eine Gro-Lux von
Sylvania wirkt für das Auge scheinbar dunkler, für den Pflanzenwuchs ist sie
jedoch wirksamer als eine weiße, heller wirkende Röhre. Diese Lampen strahlen
verstärkt die blauen und roten Spektralfarben aus.
Glühbirnen sind als alleinige
Beleuchtung nicht so gut geeignet, da sie zu wenig Licht abgeben. Ihr
verhältnismäßig hoher Stromverbrauch wirkt sich vor allem in der Wärmeabgabe
aus. Da die Glühbirnen aber eine angenehme Lichtfarbe haben, können sie als
Zusatzbeleuchtung vor allem am Abend reizvolle Atmosphäre schaffen. Als Effekt-
und Punktbeleuchtung genügen eine oder zwei kleine Strahler (sogenannte Spots).
Läßt man nur diese brennen, könnte man fast meinen, die Sonne scheine an
verschiedene Stellen in das Terrarium. Wer Geckos oder Frösche pflegt, die ja
meist nachtaktiv sind, koppelt solche Strahler an einen Dimmer
(Heiligkeitsregler). Bei stufenlos einstellbarem Dämmerlicht kommen die Tiere
dann aus ihren Verstecken, um nach Beute zu jagen. Die Lichtschwankungen
entsprechen so eher natürlichen Verhältnissen. Anders hat man kaum die
Möglichkeit, interessante Verhaltensweisen wie Futteraufnahmen, Balz und
Paarung zu beobachten. Die Spot-Lampen geben viel Wärme ab und dienen
gleichzeitig als Wärmespender. Sie sollten so angebracht sein, daß sie Äste oder
Rindenteile, die den Tieren als Sitzplätze dienen, anstrahlen. Die
Terrarienbewohner können sich dort aufwärmen, wir schaffen ihnen dadurch
beliebte Sonnenplätze. Ein wichtiger Punkt: Wo sollen Strahler und Röhren
montiert werden, innerhalb oder außerhalb des Terrariums? Bei einem oben
offenen Terrarium für Land- oder Wasserschildkröten ist diese Frage einfach zu
beantworten. An einem Wandausleger wird die Röhre über dem Behälter befestigt.
Als Wärmequelle (Sonnenbad) wird zusätzlich eine bewegliche Wandlampe
("Architektenlampe"), wahlweise mit Infrarot- oder normalem weißen
Strahler bestückt, verwendet. Die Architektenlampe eignet sich deswegen so gut,
weil sie sehr flexibel eingesetzt werden kann. Jeder Punkt im Terrarium kann
erreicht werden. Auch erlaubt die Höhenregulierung mit wenigen Handgriffen eine
entsprechende Entfernungseinstellung. Wird die Lampe nahe über dem Objekt
eingestellt, so ist eine intensivere Erwärmung möglich. Mit zunehmender
Entfernung verringert sich die Temperatureinwirkung, und es nimmt die Größe der
erwärmten Fläche zu. Der richtige Abstand wird mit einem Thermometer
festgestellt und ständig kontrolliert. Die Lampen sind nur bis 75 Watt
ausgelegt. Bei höherer Wattzahl verschmoren die eingebauten Druckschalter und
eventuell auch die Kabel. Wer stärkere Glühbirnen verwenden will, muß den
Schalter herausnehmen und hitzefeste Kabel einbauen. Elektrische Anlagen darf
jedoch nur der Fachmann installieren. Wer es selber macht, läßt die Anlage zur
Sicherheit vor der lnbetriebnahme vom Fachmann überprüfen! Bei ringsum
geschlossenem Terrarium installiert man die Beleuchtung an der
Deckelinnenseite, Bei Tieren, die klein bleiben und nicht klettern, können
Lampen ohne Gitterabschirmung verwendet werden. Anders sieht es bei Schlangen
und Fröschen aus. Die Schlangen kriechen nur zu gern auf warme Stellen und
können sich bei nackten Birnen verbrennen. Durch das ständige Herumkriechen der
Tiere kann sich eine Röhre lösen, und wenn sie dann auch noch herunterfällt und
eventuell zerspringt, ist die Gefahr einer Verletzung groß. Wir schützen die
Tiere vor den heißen Strahlern und deren Fassungen unbedingt durch Drahtgitter
in den verschiedensten Formen. Springt ein Frosch auf einen eingeschalteten
Strahler, dann bleibt er daran kleben und holt sich lebensgefährliche
Verbrennungen. Ein gazebespannter Holzrahmen (es muß Metallgaze verwendet
werden, Kunststoffgaze schmilzt) schützt die Tiere vor solchen Gefahren. Der
Deckel wird in diesem Fall klapp oder abnehmbar angebracht. Ungefähr 10 cm
unterhalb des oberen Randes wird ringsum eine Holzleiste genagelt oder geklebt,
auf welcher der Rahmen gut aufliegt. Damit er nicht hochgedrückt werden kann,
wird er von oben mit vier Fachnägeln fixiert. Bei Bedarf kann man diese leicht
entfernen und den Rahmen herausnehmen. Zu berücksichtigen ist, daß durch die
Gaze ein Lichtverlust entsteht, der durch mehr Lampen wieder ausgeglichen
werden kann. In einem feuchten Terrarium sollte anstelle des Gazerahmens eine
Glasscheibe verwendet werden, diese schützt die Lampen vor Kondenswasser. Es
ist dann zwar kein sichtbarer Lichtverlust vorhanden, dafür geht aber ein
kleiner Anteil an Wärme und UV-Licht verloren. Das sich zwischen Glasplatte und
Deckel bildende Kondenswasser muß aber unbedingt durch reichliche
Lüftungslöcher oder Lüftungsschlitze im Lampenraum abgeleitet werden.
Jede
Lichtröhre und Glühlampe sollte einzeln an und ausgeschaltet werden können,
dadurch sind die Beleuchtungseinheiten variabel zu steuern. Um eine
gleichmäßige und ausreichende Tagesbeleuchtung zu erreichen, schließt man die
Anlage möglichst an eine Schaltuhr an.