Glasterrarien können an der Frontseite
mit Schiebetüren ausgestattet sein. Solche Behälter lassen sich trotz dichter
Bepflanzung von vorne gut reinigen. Außerdem ist die Fluchtmöglichkeit der
Tiere gering, da sie gerne nach hinten ins Terrarium und nach oben (die
Baumbewohner) fliehen. Andere brechen aber auch vorne aus.
Steht das Terrarium nicht gerade vor
dem Fenster, wirkt der Durchblick auf die Tapete störend. Dies läßt sich durch
eine einfache Rückwand aus grüner oder schwarzer Pappe, die man mit Tesafilm
von außen an das Terrarium klebt, beheben. Für Kletterpflanzen eignen sich sehr
gut Korkplatten, welche in verschiedenen Formaten und Musterungen erhältlich
sind. In feuchtwarmen Terrarien löst sich allerdings der dazu angebotene
Spezialkleber, besser eignen sich Kontaktkleber (zum Beispiel Pattex oder Uhu
Kompakt). Nach dem Ankleben bitte gründlich wässern!
Bei der Aufstellung von Glasterrarien
ist zu beachten, daß keine Spannungen im Glas auftreten. Schon ein Sandkorn
zwischen Unterlage und Glasboden kann zum Bruch führen. Eine dünne
Styroporplatte als Unterlage gleicht Unebenheiten aus und wirkt gleichzeitig
isolierend. Kleinere Glasterrarien sind preislich erschwinglich, aber
großformatige oder nach Sonderwünschen angefertigte Behälter können doch recht
teuer werden. Wer ein individuell gestaltetes Terrarium besitzen möchte, aber
aufs Geld achten muß, baut sich ein solches Terrarium selbst. Etwas
handwerkliches Geschick ist aber dazu nötig. Wer hier ungeübt ist, sollte sich
den Eigenbau reiflich überlegen.
Außer den vom Glaser genau
zugeschnittenen Scheiben (Stärke für den Wasserdruck bei Aqua Terrarien
beachten) benötigt man noch Silikonkautschuk, Aceton, Schleifpapier, Tessakrepp
und etwas Watte. Silikonkautschuk wird von vielen Firmen angeboten.
Handelsübliche Standardfarben sind Weiß, Grau und Transparent, letzteres ist
für den Terrarienbau am unauffälligsten. Eine Kartusche beinhaltet 300 cm³
Masse und wird mit einer Handpresse verarbeitet. Es sind auch kleinere Tuben
erhältlich, die auf Grund ihres hohen Preises jedoch nur für kleine Reparaturen
rentabel sind. Mit Schleifpapier werden alle scharfen Kanten des Glases
gebrochen und mit einem in Aceton getränkten Wattebausch sorgfältig entfettet.
Die Bodenscheibe wird an der rückwärtigen Kante und an den Seitenkanten mit
einem 4-5 mm dicken, möglichst gleichmäßigen Silikonstrang versehen,
desgleichen die Rückwand an den beiden Seitenkanten. Nun wird die Rückwand an
die Bodenplatte herangeschoben und angedrückt. Ebenso verfährt man mit den
Seitenscheiben, die an den Seitenkanten der Bodenplatte und der Rückwand angeklebt
werden. Damit sich die Glasscheiben nicht verschieben, werden sie an den Ecken
mit Tessakrepp fixiert, wobei aber zu beachten ist, daß zwischen den Scheiben
immer eine Silikonfuge bleiben muß. Silikon ist dauerelastisch und gleicht
Spannungen aus. Das Zusammenkleben der Scheiben soll möglichst rasch vor sich
gehen, da sich nach wenigen Minuten auf dem Silikonkautschuk eine Haut bildet.
Zur Verstärkung und zur sicheren Abdichtung sollte noch in die Innenwinkel ein
Silikonstrang gedrückt werden. Damit er schön gleichmäßig und im Querschnitt
dreieckig wird, streicht man ihn mit dem zuvor in Seifenwasser getauchten
Zeigefinger glatt.
Die zwei schmalen Glasscheiben für die
Front werden erst zwei Tage später eingeklebt. Dazu wird das Terrarium am
besten auf das „Gesicht“ gelegt, die Glasstreifen können so nicht mehr
wegrutschen. Was jetzt noch gebraucht wird, sind zwei Plastikschienen für die
Schiebetüren und ein mit Gaze bespannter Holzrahmen als Deckel.
Für
kleine Frösche, die sich von kleinsten Grillen, Heimchen und Obstfliegen
ernähren, ist es wichtig, daß das Terrarium dicht ist und nicht die kleinste
Fuge bei den Öffnungen verbleibt, damit die Futtertiere nicht entweichen
können. Kritische Punkte sind hier die Schiebetüren. Bei zwei Schiebetüren, die
im Normalfall zwischen den Seitenscheiben laufen, klebt man an die Seiten die
gleichen Plastikschienen wie an die Oberseite. In der Mitte hilft Tessamoll
oder eine Holzleiste. Es gibt aber noch eine Möglichkeit, die zudem nicht so
störend wirkt: Frösche werden meist in hochformatigen Terrarien gehalten. Hohe
Schiebescheiben laufen jedoch schlecht an den Kopfkanten, folglich wird für die
Front nur eine feste Scheibe verwendet und die Schiebescheibe auf eine
Seitenfläche des Terrariums verlegt.