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Krokodile

 

 

Krokodile sind für viele Anfänger-Terrarianer faszinierend. Der Kauf eines Jungtieres scheitert dann meist an den Platzverhältnissen, und das ist gut so. Denn die Haltung von Krokodilen ist ein Problem und muß sehr gründlich überlegt werden. Als Babys lassen sie sich gut pflegen und auch relativ gut ernähren, aber mit jedem Zentimeter Körperlänge werden sie auch gefährlicher. Sie beanspruchen viel Platz, viel Pflege. Wissenschaftliche Institute sowie zoologische Gärten sind viel besser für die Pflege solcher Tiere eingerichtet. Die Arten, die gelegentlich im Handel für Terrarianer angeboten werden, stammen aus der Familie der Alligatoren (Alligatoridae) und aus der Familie der Echten Krokodile (Crocodylidae). Der Vollständigkeit halber wird im Anschluß die Haltung von Krokodilen beschrieben, von der allerdings abzuraten ist. Die Tiergärten haben meist ihren angemessenen Tierbestand und nicht Platz und Geld genug, um auch noch zu groß gewordene Krokodile von Privatleuten aufzunehmen und zu pflegen. Die Abgabe wird also nur in ganz seltenen Fällen gelingen.

Wer sich trotzdem ein Krokodil anschafft, sollte bedenken, daß er seinen Pflegling ein Leben lang versorgen muß, denn Krokodile werden sehr alt, älter als Menschen. Krokodile sind auch von einem Laien leicht von anderen Reptilien zu unterscheiden. Der Keilkopf - Glattstirnkaiman wird gerade 1,25 m lang, während das Leistenkrokodil (Crocodylus porosus) über 8 m lang werden kann. Solche Riesen sind aber selten, da Krokodile auf der ganzen Welt stark gejagt wurden. Sie stehen daher auf der Liste der bedrohten Tiere (Washingtoner Artenschutzübereinkommen). Die auffälligsten äußeren Unterscheidungsmerkmale sind die Größe, die Form des Kopfes und die großen Zähne, die auch bei geschlossener Schnauze noch sichtbar sind. Dies trägt mit dazu bei, daß die Krokodile als gefährlich gelten. Wenn man ihre Lebensweise kennt, versteht man auch ihr Verhalten.

Nur drei Arten, die streng geschützt sind, eignen sich aufgrund ihrer geringen Größe überhaupt für die Terrarienhaltung: das Stumpfkrokodil (Osteolaemus tetraspis), Gattung Stumpfkrokodile (Osteolaemus), Familie Echte Krokodile (Crocodylidae); es kommt aus Afrika und wird 1 - 1,3 m lang. Der Brauen-Glattstirnkaiman (Paleosuchus palpebrosus) und der Keilkopf Glattstirnkaiman (Paleosuchus trigonatus), beide aus der Gattung Glattstirnkaimane (Paleosuchus), Familie Alligatoren (Alligatoridae). Beide Krokodile stammen aus Südamerika, die erwachsenen Tiere werden 1-1,20 m lang. Aber auch diese Krokodile brauchen ein geräumiges, mehrere Quadratmeter großes Terrarium, dessen Wasserbecken etwa die Hälfte davon einnehmen sollte. Der oft gehandelte südamerikanische Brillenkaiman (Caiman crocoditus) ist als Jungtier leicht zu halten, bei richtiger Pflege wird er aber schnell über 2,50 m groß.

Die Haltung von anderthalb Meter langen Exemplaren im Zimmerterrarium ist bereits bedenklich, da solch ein Tier aufgrund seiner großen Kräfte als gefährlich einzustufen ist. Eine verminderte Nachfrage macht darüber hinaus den Fang nicht so lohnend, die Bestände in der Natur werden mehr geschont. Bereits gefangenen Krokodilen bietet man ein geräumiges Terrarium mit Temperaturen von 24°C (nachts) - 29°C (tags) an. Das Futter muß abwechslungsreich sein. Jungtiere nehmen gern große Insekten (Heuschrecken, Grillen), kleine Fische und Mäuse. Mit zunehmender Größe bietet man auch größere Futtertiere an, achtet aber darauf, daß nicht zu viel gegeben wird. Jungtiere füttert man dreimal in der Woche, erwachsene Tiere einmal. Pures Fleisch ist nur gelegentlich anzubieten, da Krokodile leicht rachitisch werden. Die Behälter müssen peinlichst sauber gehalten werden, und das macht viel Arbeit.