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Trinkbedürfnisse
Im Regelfall decken Tiere ihren
Wasserbedarf durch Trinken. Von den Reptilien haben sich viele an das Baumleben
angepaßt und kommen selten auf den Boden herab. Um
ihren Durst zu stillen, lecken sie Tau- oder Regentropfen von den Blättern.
Ebenfalls auf das Auflecken von kleinen Wassermengen sind in ihren
Heimatgebieten die Wüsten- und Steppentiere angewiesen.
In das Terrarium stellt man immer
einen Wassernapf, den man täglich ausspült und mit frischem Wasser füllt. Wird
das Wassergefäß von den Tieren auch als Badebecken benutzt, dann sollte es
entsprechend groß sein und bei Bedarf auch öfter mit Frischwasser versehen
werden. Viele Tiere setzen ihren Kot und Urin recht häufig im Wasser ab. Baum-,
Steppen- und Wüstenbewohnern bietet man zusätzlich Möglichkeiten zur
Wasseraufnahme, indem man den Regen oder Taufall der Natur mittels einer feinen
Blumenspritze nachahmt. Pflanzenbestände und Kletterwände werden mehrmals am
Tag eingesprüht, besonders bei Terrarientieren, die aus feuchten Urwaldregionen
stammen. Für Chamäleon Arten sollte man Tautropfenspender aufhängen. Eine
winzige Öffnung läßt über einen Faden Tropfen in
regelmäßigen Abständen auf Blätter fallen. Amphibien, aber auch Reptilienarten
haben die Möglichkeit, Wasser durch die Haut aufzunehmen.
Wichtig ist außerdem, daß das Trinkwasser stets angewärmt wird. Das ist ein
Punkt, den viele übersehen. Kaltes Wasser kann eine Ursache für unerklärliche
Krankheiten sein.
Mineralien
und Vitamine
Die wichtigsten Grundbestandteile der
Nahrung sind Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette. Zu diesen kommen als
lebenswichtige Bestandteile noch Wasser sowie Mineralstoffe wie Kalium,
Kalzium, Natrium, Phosphor, Jod, Fluor, Eisen und die Vitamine dazu. Diese
Stoffe sind in der natürlichen Nahrung in ausgewogener und ausreichender Menge
vorhanden. Einige Vitamine werden von manchen Tieren selbst gebildet.
Gefangenschaftsbedingte
Mangelerkrankungen machen sich am schnellsten und eindeutigsten als Rachitis
bemerkbar. Auswirkungen und Gegenmaßnahmen hierfür wurden schon im Kapitel über
die UV-Bestrahlung beschrieben. Andere Mangelerkrankungen sind im
Erscheinungsbild nur schwer abzugrenzen, für den Laien ist es häufig unmöglich,
sie zu erkennen. Vorbeugen ist auch hier besser als heilen. Es gibt heute eine
Vielzahl von Vitaminpräparaten. Zusammen mit abwechslungsreichem, frischem
Futter und guten Haltungsbedingungen sorgen sie für gesunde, lebhafte Tiere.
Verstärkte Vitamin- und Mineraliengaben (Kalzium) sind angebracht bei
Krankheit, Wachstum, während der Trächtigkeit und einseitigem Futter im Winter.
Kalzium ist in Pulver- und
Tablettenform erhältlich. Multivitaminpräparate gibt es als Tropfen, Saft und
Kapseln. Die Verabreichung erfolgt entweder über das Futter oder mit einer
Pipette direkt ins geöffnete Maul. Schwachen Tieren, die nicht mehr fressen,
können Vitaminpräparate auch direkt unter die Haut oder in die Muskeln
gespritzt werden. Dies ist aber in jedem Fall die Aufgabe eines Tierarztes. Die
Dosierungshinweise der Hersteller sind zu beachten.